BMW 2002 Turbo vor 40 Jahren vorgestellt

Der BMW 2002 Turbo, ein Kraftpaket in Kriegsbemalung, Kultauto und Porsche-Killer, feiert in diesem Jahr seien 40. Geburtstag der Vorstellung. Das „Powerauto“ von damals wurde von BMW zu einer ganz unglücklichen Zeit auf der IAA 1973 vorgestellt und ab März 1974 an die Kunden ausgeliefert. Es war das erste Straßenauto der Nachkriegszeit mit serienmäßigem Abgasturbolader und das für “nur” 19.000 DM.

BMW 2002 Turbo
Quelle: wikipedia – Foto: Lothar Spurzem

An das historische Umfeld von damals muss mit einigen Worten erinnert werden:

Noch im Jahr 1972 stiegen die Unfallzahlen im Straßenverkehr erheblich und zur Eindämmung wurde die Höchstgeschwindigkeit auf Landstraßen auf 100 km/h begrenzt. Im Dezember 1972 begannen die Erdöl exportierenden Staaten ein Ölembargo, was in Deutschland zum Sonntagsfahrverbot und diversen Energiesparmaßnahmen führte.

Die Regeln für den Motorsport führten mit zum Bau des BMW 2002 Turbo, denn Motoren mit Turboaufladung durften im Motorsport nur noch dann eingesetzt werden, wenn der Hersteller eine Produktion von mindestens 1.000 Tourenwagen nachweisen kann.

Der BMW 2002 Turbo mit seinem M10 Motor und KKK-Abgasturbolader (Kühnl, Kopp & Kausch) leistete 170 PS bei 5.800 U/min und einem Drehmoment von 24,5 mkp bei 4.000 U/min. Er basierte auf dem 2 Liter Triebwerk des BMW 2002 tii mit Kugelfischer-Einspritzanlage. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 211 km/h trotz der wenig strömungsgünstigen Karosserie der BMW 02er Reihe. Die Leistung im oberen Drehzahlbereich war hervorragend, jedoch im unteren Bereich schwach und nicht viel besser als der eines BMW 1602. Damals gab es eben noch das berüchtigte Turboloch und die Leistung stand richtig erst ab etwa 3.000 U/min zur Verfügung. Der Benzinverbrauch lag je nach Fahrweise bei 15 – 20 Liter auf 100 km. Das Leistungsgewicht betrug sensationelle 0,94 kg/PS. Der im Motorsport erprobte Motor bot damals 270 PS!

Optisch sollte das Design schon von weitem auffallen, denn vor der Zeit des Verkaufschefs Robert A. Lutz war durch Paul G. Hahnemann „Nischen-Paule“ noch „Understatement“ und nur „Freude am Fahren“ bei den bayrischen Fahrzeugen angesagt. Die Höchstgeschwindigkeit des 2002 Turbo von 211 km/h war im Prospekt, wegen der vielen Anfeindungen, etwas versteckt worden. Die Höchstgeschwindigkeit war damals noch nicht zeitgemäß gewesen.

Die ersten BMW 2002 Turbos wurden offiziell ohne „Kriegsbemalung“, also Seitenstreifen, die an einen Hockeyschläger erinnerten und Streifen am Frontspoiler ausgeliefert. In der Serie erhielt der Aufkleber des Frontspoilers nicht mehr den bekannten Schriftzug „Turbo 2002“ in Spiegelschrift. Auf dem Kofferraumdeckel war in der Serie eine Abreißkante aus schwarzem Kunststoff montiert. Die Radhäuser wurden durch “wohlgeformte Kunststoffblenden ausreichend verbreitert”, sogenannten Schweinebacken, für Reifen der Größe 185/70 VR 13. Im Innenraum gab es nur dezente Änderungen gegenüber den anderen Modellen der Reihe 02.

In der Regel wurde der 2002 Turbo in der Farbe chamonix (weiß) mit 1050 Stück oder gegen Aufpreis in der Farbe polaris (silber) mit 614 Stück, geliefert. Drei Turbos sollen in den Farben schwarz, verona und taiga das Werk verlassen haben. Von weiteren 5 Turbos ist die Farbe unbekannt geblieben. Bereits 1975 wurde die Produktion eingestellt. Wirtschaftlich soll der “Porsche-Killer” zur damaligen Zeit kein Erfolg gewesen sein.

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