Viel wurde in gedruckten Medien und im Internet über den Manta geschrieben. Die Adam Opel AG in Rüsselsheim stellte den Manta A im September 1970 vor. Es war Opels verspätete Antwort auf den europäischen Ford Mustang, genannt Ford Capri. Diesen präsentierte Ford bereits 1968.
Im Jahr 1975 wurde der Manta B den Kunden präsentiert und wurde zum beliebtesten Tuningauto aller Zeiten. Das Image Fuchsschwanz an der Antenne, Blondine, Friseuse und die Manta Witze haben ihren Ursprung im Typ Manta B. Zum schlechten Ruf trugen historisch gesehen sicherlich die damaligen Filme im Jahre 1991 „Manta Manta“ mit Tina Ruland als Friseuse Uschi und Til Schweiger als Berti bei. Kurze Zeit später lief der Streifen „Manta, der Film“.
Ein Teil der damaligen jungen Generation hat den Manta in zweiter, dritter oder vierter Hand als Bastlerauto gekauft. Die Tuning Industrie hat damit viel Geld verdient und den Ruf des Manta für viele bis heute nachhaltig geschädigt.
Besonders der Manta B hatte ein „Halbstarken Image“ mit Sportsitzen, Rallyestreifen, schwarzer Motorhauber, Katzentreppe und Camouflage. Das waren noch die geringsten äußeren Merkmale für „schnelle“ Modelle. Frontschürze, Schweinebacken, Spurverbreiterung, Kürzung der Federn, Überrollbügel, Breitreifen und Spoiler waren optisches Tuning. Den BMW 02er Modellen ging es nicht besser und später eroberten die Bastelorgien den Golf I GTI.
Heute wird in der Nachschau bei diesen historischen Untaten kaum zwischen beiden für Opel sehr erfolgreichen Modellen unterschieden.
Da Opel, wie auch andere Hersteller zur damaligen Zeit praktisch keine wirksame Rostschutzvorsorge betrieben haben, fielen die Fahrzeuge schon nach wenigen Jahren bei der Hauptuntersuchung durch und waren für den normalen Straßenverkehr unbrauchbar.
Das ist der einfache Grund, warum bei Oldtimer Treffen oder Orientierungsfahrten gar keine oder nur sehr wenige Manta A zu sehen sind. Sucht man nach einem nicht veränderten Original, das behutsam gepflegt, gewartet und über 40 Jahre erfolgreich einen Schrottplatz umfahren hat, wird der Interessent selten fündig.
Nach der Zulassungsstatistik des KBA der Fahrzeuge mit H-Kennzeichen sind heute lediglich knapp 1.000 Exemplare des Manta A und Manta B noch mit einem schwarzen Nummernschild zugelassen. Das ist ein extrem geringer Teil der jemals produzierten Manta Modelle und Varianten. Vom Manta A wurden in der Zeit von 1970 – 1975 498.553 Exemplare gebaut. Der Manta B, der von 1975–1988 gebaut wurde, schaffte es auf 534.600 Exemplare.
Blechteile und Ersatzteile für den Innenraum sind rar, denn für so wenige überlebende Autos Ersatzteile zu produzieren oder im Lager vor zuhalten, macht wirtschaftlich für einen Händler kaum Sinn. Daher werden auf den einschlägigen realen und virtuellen Märkten immer wieder ausgeschlachtete Manta in Einzelteilen angeboten.
Es muss in der ersten Hälfte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts gewesen sein, da sollte ich ein gut erhaltenen ockerfarbenen Manta A mit Automatik einer verstorbenen Rentnerin verkaufen. Der Wagen hatte damals lediglich 43.000 km auf dem Tacho und war in einem recht guten Karosseriezustand. Es hat Monate gedauert, den Wagen zu verkaufen. Bei dem geringen Preis, den ich damals erzielen konnte, tränen mir noch heute die Tränen.
Hätte ich den Manta A aufgehoben, wäre ich allein auf eine Garagenmiete in 25 Jahren bei angenommen durchschnittlich 30 Euro pro Monat von 9.000 Euro ohne Verzinsung des Betrages gekommen! Rechnungen sind für Wartung und Austausch von Teilen nicht kalkuliert. Nach kaufmännischen Gesichtspunkten ist das Bewahren alter Technik sinnlos. Eine Wertanlage ist es schon gar nicht, zumindest beim Opel Manta. Was zählt ist einzig und allein die Freude an der alten Technik mit einer zeitlos geformten und geräumigen Coupé Karosserie ohne jegliche Elektronik.
Auch viele Manta Clubs haben sich aufgelöst, da die meisten verunstalteten Manta verbraucht sind und der umfassende Wiederaufbau einer Rostlaube nicht lohnend ist. Der Marktpreis für gute originale unberührte Exemplare erreicht zwischenzeitlich 10.000 Euro. Manche begehrten Sondermodelle werden noch höher gehandelt.
Erschreckend finde ich, dass Käufer heute gute Manta Exemplare suchen, um sie zu individualisieren. Sie zerstören damit Kulturgut aus glorreichen Opel Zeiten. Damals war der Spruch im Gegensatz zu den letzten 20 Jahren noch zutreffend: Opel – Der Zuverlässige.
Der Manta ist sicherlich ein Sammlerobjekt, selten bei Veranstaltungen zu sehen und erhaltenswert.