In vielen deutschen Städten stehen am Stadtrand in der Nähe der Ortsschilder Hinweisschilder, dass für Abgas Schleudern innerhalb der Gemeindegrenzen Fahrverbot besteht. In vielen Gemeinden dürfen schon jetzt Autos ohne oder mit roter Plakette nicht mehr im Stadtgebiet fahren. Zwei Jahre später sind dann Autos mit der gelben Plakette betroffen.
Ziel dieser von der Obrigkeit, gegen den Bürger verordneter Maßnahmen war es, die Luftqualität zu verbessern und die Feinstaubkonzentration zu mindern. Hier wurde, basierend auf einer EU-Richtlinie von der deutschen Bürokratie mit großen Dienstwagen, hohem Schadstoffausstoß und mit grüner Plakette ausgestattet, ein bürokratisches Monstrum ohne Wirkung für die Umwelt geschaffen.
Ungezählte Schilderfür die Abgrenzung der Umweltzonen mussten gekauft und aufgestellt werden, natürlich auf Kosten der Steuerzahler. Millionen von Autofahrern hatten sich diesen dämlichen Aufkleber, pro Stück 5 Euro, auf die Windschutzscheibe zu kleben. Bei einem Scheibenwechsel wird die Gebühr für die Plakette wieder fällig.
Der Unsinn wurde dadurch gesteigert, dass mancher Fahrer eines klassischen Fahrzeugs sich ein H-Kennzeichen besorgen musste, um mit seinem Oldtimer nach Hause in die Umweltzone zu fahren. Mit diesem Kennzeichen für Autos ab 30 Jahren seit der ersten Zulassung, dürfen klassische Fahrzeuge, trotz hohem Schadstoff Ausstoß ungehindert in jeder Umweltzone fahren.
Mit dieser unnötigen Maßnahme werden doch Menschen mit wenig Einkommen wieder einmal benachteiligt, die nicht das Geld haben oder Kredit bekommen, sich ein elektronisches aktuelles Vehikel zu kaufen oder kleine Handwerker mit einem älteren gepflegten Lieferwagen mit Dieselmotor. Am ehesten hat das Autogewerbe profitiert (Lobby Politik), das mit den strengeren Vorgaben aktiv Autos mit grüner Plakette verkauft hat. Die übrigen Fahrzeuge wurden im Wert stark gemindert, da man mit diesen Fahrverboten unterliegt, aber zusätzlich erhöhte Kfz.-Steuer zahlen muss.
Nach Berichten ist eine Verbesserung der Luftqualität in süddeutschen Städten praktisch nicht nachweisbar. Auch in anderen Orten sind die Erfahrungen vermutlich enttäuschend.
Ist jemandem der Leser bekannt, dass ein Bußgeld in Höhe von 40 Euro und ein Punkt in Flensburg für eine fehlende oder falsche Plakette beim Einfahren oder Parken in eine Umweltzone verhängt wurde?
Mich erinnert der Schildbürgerstreich an die damalige Plaketten Pflicht für neue Autos mit KAT. Der Bürger musste seine Windschutzscheibe damit schmücken und nach ein paar Jahren war alles wieder vergessen!
In der Schweiz bricht der dortige Bundesrat das Vorhaben zur Einführung von Umweltzonen nach vielen guten Argumenten der Bürger ab. Oldtimer Veranstaltung berichtete über das Vorhaben. Grund ist die Annahme, dass der Fuhrpark der Autofahrer ohnehin im Laufe der Jahre, wie in der Vergangenheit kontinuierlich, erneuert wird. Ein Zitat aus der Pressemitteilung des Schweizer Parlaments verdeutlicht die Einsicht nach ca. 3700 Einsprüchen zu dem Vorhaben: „Die Kommission sieht die Wirksamkeit der Maßnahme nicht gegeben und auch der Nutzen würde den Aufwand nicht rechtfertigen.“
Dass die Vorschriften für neue Autos weiter verschärft werden sollen, ist sinnvoll. Schafft die unsinnigen Umweltzonen schnell wieder ab. Leider hören unsere Politiker nicht mehr auf die Bürger, siehe Atomkraft, Stuttgart 21, u.a. Vorhaben, sondern nur auf die Lobbyisten der Industrie wegen dann verdienter Parteispenden.
Nachtrag vom 27.01.2011: Im Stadtparlament von Frankfurt am Main kommt die Diskussion über die Nutzlosigkeit von Umweltzonen in Gang.