Das Unternehmen Honda wurde 1948 gegründet und produzierte damals Motoren zum Antrieb von Zweiräder. Erst 1963 erschien das erste Auto von Honda in Japan. Es war ein kleiner Roadster mit der Bezeichnung S500. Der Motor schöpfte aus nur 531 ccm³ immerhin 44 PS.
Man glaubt es kaum, aber es ist 50 Jahre her, dass das japanische Unternehmen Honda in Deutschland die ersten Motorräder verkaufte. Das Geschäft mit Autos wurde ab 1967 begonnen. Zuerst wurde der Honda S800 in Deutschland angeboten. Die Honda-S-Serie mit Coupé und Roadster haben noch heute feste Freunde. Die Konstruktion des Motors war sehr modern und auf Drehzahlen ausgelegt.
Die kleinen Autos mit dem Wasser gekühlten 791-cm³-Motor Hochleistungsmotor, oben liegender Nockenwelle und Motorblock aus Aluminiumguss sind ein Drehzahlwunder. Das im Hubraum kleine Motörchen bietet erstaunliche 67,2 PS bei 7.570 U/min. Die Literleistung betrug zur damaligen Zeit beachtliche 84,9 PS/Liter. Die S600/ S800 Motoren haben zwei oben liegende Nockenwellen (DOHC). Wie im klassischen Rennmotorbau üblich, sind sie mit einer Nadel gelagerten Kurbelwelle und vier Vergasern ausgerüstet. Der Honda S800 hat die Literleistung noch heute, sofern er richtig eingestellt ist und sauber läuft. Der Rennmotor meines Bekannten liegt bei über 100 PS/ Liter.
Die Kleinwagen Honda N300 und N600 entsprachen in den Karosseriemassen in etwa dem Austin oder Morris Mini. Der N360 war speziell für den japanischen Markt gedacht. Denn in Japan waren Autos bis 360 ccm Steuer begünstigt. Fast alle Hersteller boten 360 ccm Modelle an. Zwischenzeitlich wurden auch N400 und in Frankreich N500 Modelle angeboten. Natürlich darf das Z Coupé nicht vergessen werden.
Auch der Honda Civic muss im Rückblick erwähnt werden. Er hatte bereits vor dem Golf I einen quer eingebauten Motor, Frontmotor und eine praktische Heckklappe.
Mich hatten in den 70er Jahren die andersartigen japanischen Autos bereits in den Bann gezogen und so kaufte ich mir 1978 ein Honda Accord Coupé. Form, Heckklappe, ansprechende Innenausstattung und vollständige, serienmäßige Ausstattung überzeugten mich damals.
Die technischen fortschrittlichen Details waren damals in diesem Land noch häufig unbekannt: Quer eingebauter Motor mit obenliegender Nockenwelle, Frontantrieb, 5-Gang Getriebe, einzeln aufgehängte Räder und Wartungsintervall Anzeige. Das feine Coupé in nice blue-metalic B-7 M und schwarzer Innenausstattung mit Stoffbezügen war bereits mit einem Mäusekino für die Anzeige von geöffneten Türen und Ausfall der Beleuchtung ausgestattet. Auch solche Details gab es damals noch nicht bei deutschen Herstellern! Auszüge aus dem damaligen Prospekt aus dem Jahr 1978 des Honda Accord verdeutlichen die komplette Ausstattung.
Leider war die Grundierung der Karosserie für die Salz haltigen Straßen im Winter an meinem Honda Accord sehr schlecht und das Blech bekam recht schnell Rostpickel. Die Ersatzteilpreise, auch bei Verschleißteilen, erschienen mir im Vergleich zu deutschen Modellen extrem hoch. Gerne würde ich mal wieder ein Coupé aus der damaligen Zeit auf einem Oldtimer Treffen sehen und fahren. Wie viele Exemplare sind wohl bis heute erhalten geblieben?
Honda geriet dann aus meinem Blickfeld, da der Hersteller seine Modelle selbst durch häufige Modellwechsel entwertete und heimische Hersteller keine japanischen Wagen auf dem Hof haben wollten. Auch hatten die Werkstätten, aus meiner Sicht, recht unterschiedliche Qualitäten und Auffassung vom Service. Das rührte wohl daher, dass es meistens groß gewordene Motorradhändler waren.
Honda war mit kleinen Unterbrechungen von 1964 bis einschließlich 2008 in der Formel 1 aktiv. Im Jahre 2009 gewann Brawn GP Ltd mit dem noch von Honda entwickelten Chassis die Formel 1 Weltmeisterschaft, allerdings mit Mercedes Motoren.
Das Sammeln und Erhalten älterer japanischer Autos ist sicherlich lohnenswert, denn meistens wanderten die Fahrzeuge auf den Schrottplatz und fanden bisher wenig Liebhaber.