Atelier und Werkstatt von Giovanni Michelotti

Giovanni Michelotti begann seine Karriere 1936 bei der Karosseriebaufirma Stabilimenti Farina. Der von ihm ausgehende Einfluss auf die Karosseriegestaltung wird teilweise unterschätzt, da aufgrund seiner Arbeitsweise kaum ein ursprünglich von ihm gezeichnetes Automodell einen direkten Hinweis auf den tatsächlichen Gestalter trägt.

Shelette 850 von Michelotti 1970
Shelette 850 von Michelotti 1970

Bereits im Jahr 1946 machte er sich als freischaffender Designer in Turin selbständig. Er arbeitete anfänglich vorwiegend für seinen Freund Alfredo Vignale. Die meisten der in den frühen 1950er Jahren von Vignale gebauten Ferrari wurden von Giovanni Michelotti entworfen.

Im späten Herbst 1954 wurden auf dem Turiner Autosalon zwischen 30 – 40 verschiedene, allein auf seinen Entwürfen basierende Fahrzeuge, unterschiedlicher Marken oder Karosseriebauunternehmen ausgestellt. Dabei waren Ferrari, Maserati, Lancia, Alfa Romeo oder Fiat. Die Karosserie stammte oft Vignale, Pininfarina, Ghia, Bertone, Allemano und anderen Herstellern von Kleinserien.

Spät, im Jahr 1959, erfolgte die Gründung eines eigenen Karosseriebaus anstelle des vorherigen reinen Ateliers eines Stilisten. Das ermöglichte u.a. eine bessere Geheimhaltung seiner Ideen und vereinfachte die direkte Zusammenarbeit mit den Automobilbaufirmen. Jetzt konnte er selbst Prototypen bauen.

Für die englische Firma Triumph war er eine Zeit lang als Hausdesigner tätig. Für den Automobilhersteller DAF war er der Designer des Daffodil und auch noch der folgenden Modelle. Außerdem gestaltete er die Volvo Serie 300.

Von Michelotti stammen die bei Vignale karossierten Maserati 3500 GT Vignale Spider und Maserati Sebring. Auch der 1959 in Turin vorgestellte BMW 3200 Michelotti Vignale stammt aus seiner Feder. Zu seinen bekanntesten Entwürfen zählen der VW 1200 Ghia Aigle, Fiat 1200 Allemano, Lancia Aprilia Vignale Coupé, Maserati 3500 oder Maserati 5000 GT Allemano, Alfa-Romeo 2000 Vignale, Nardi 750 ND, Abarth 2400 und der Reliant Scimitar SS 1.

Die Designfirma Michelotti wurde nach Giovanni Michelottis Tod von Mitarbeitern noch bis in die frühen 1990er Jahre weitergeführt. Eine Wiedereröffnung erfolgte durch seinen Sohn Edgardo, der sich inzwischen mit einem Nachkommen Alfredo Vignales zur Michelotti & Vignale zusammen gefunden hat.


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Weitere Schöpfungen von Giovanni Michelotti

Michelotti war für eine große Anzahl von Entwürfen, es sollen über 1.000 sein, verantwortlich. Die Liste lässt sich fortsetzen …

Wissenswert im Zusammenhang mit Giovanni Michelotti ist auch die Geschichte des ersten Nachkriegs-BMW 501.