Der französische Automobilhersteller Amilcar produzierte von 1921 bis 1939. Ab 1937 wurde das Unternehmen mit Hotchkiss et Cie fusioniert. Charles Duval war ein Karosseriebauer, der zwischen 1921 und 1926 individuelle Aufbauten für die Marke herstellte. Neben den Serienkarosserien, die Duval an Amilcar lieferte, bot die Firma in einem speziellen Katalog auch andere von der Serie abweichende Karosserien an. Diese wurde dann auf Fahrgestelle und deren Technik aufgebaut.
Der Hersteller aus der Ortschaft Saint-Denis war bekannt für seine Kleinwagen, die für Autorennen tauglich waren. Die Gründer der Firma Lamy und Akar bildeten aus den Buchstaben den Firmennamen Amilcar. Übrigens ist „Amilcar“ auch die französische Schreibweise von „Hamilkar“, dem Sohn des karthagischen Feldherrn Hannnibal. Das ist vermutlich bei der Namensgebung der Firma kein Zufall gewesen.
Duval fertigte auch Karosserien für diverse andere Marken und Kunden an. Duval war Ende der 20er Jahre bekannt für seine eleganten zweisitzigen Coupé Karosserien.
Mit einem Amilcar CO, einem Sechszylinder von lediglich 1100 cm³ mit 110 PS, gewann 24 Jahre nach Markteinführung im Jahr 1947 Maurice Trintignant den Grand Prix von Avignon. Die Hochleistungstechnik der Rennwagen des kleinen französischen Herstellers soll auch Ettore Bugatti für seine frühen Modelle inspiriert haben.
Amilcars kamen auch beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans zum Einsatz. Doch die Fahrzeuge haben Ihren Besitzern nicht nur Freude bereitet. Auch der erste tödliche Rennunfall in Le Mans ereignete sich mit einem Amilcar. Maurice Mestevier verunglückte 1925 in einem CGSS Grand Sport tödlich. Die Schauspielerin Isadora Duncan starb 1927 in einem Amilcar. Ihr Schal hatte sich in einem Rad verfangen und brach ihr bei der Anfahrt das Genick.
Hinweis: Mit Klick auf ein Foto mit dem Mauszeiger (PC) oder Berührung mit dem Finger (Smartphone, Tablet) wird der Wechsel zum nächsten Foto durchgeführt.
Einig technische Daten des Amilcar Coupé Duval vom Baujahr 1927 sind: Motor 4 Zyl. sv, 1075 ccm, Bohrung 60 mm, Hub 95 mm, Druckumlaufschmierung, Naßkupplung im Ölbad, drei Vorwärtsgänge und Rückwärtsgang, Radstand 2,47 m, Spurweite 1,09 m, Höchstgeschwindigkeit ca. 120 km/h und der Verbrauch lag bei ungefähr 8 Liter/ 100 km. Die Spritzwand besteht aus einem in Aluminium gegossenen Teil, das mittels zweier einstellbarer und angeschraubter Ausleger das Armaturenbrett trägt. Die Karosserie besteht aus einem Holzgerippe und darüber wölben sich angepasste Aluminiumbleche.
Ein sehr schönes Oldtimer-Video dieses mustergültig wieder aufgebauten Veteranen und seine Geschichte erzählt der heutige Eigentümer. Den Beitrag finden Sie unter Beispiele für gute Videos mit Oldtimern.
Amilcars wurden auch in Deutschland bei Pluto, in Österreich bei Grofri und Italien in Lizenz gebaut.