Berlin-Rom-Wagen von Autorennfahrer Otto Mathé

Der am 31. Juli 1907 im Zillertal geborene Otto Mathé war ein österreichischer Unternehmer und Autorennfahrer. Otto Mathé wuchs in Innsbruck auf. Bereits als 16-Jähriger fuhr Mathé seine ersten Motorrad-Rennen. Im Jahr 1934 stürzte er bei einem Sandbahnrennen auf der Trabrennbahn in Graz so schwer, dass der rechte Arm fortan gelähmt war. Diese Behinderung hielt ihn nicht davon ab, weiter Rennen zu fahren.

Porsche Typ 64
Porsche Typ 64 Berlin-Rom-Wagen © Fotoquelle und Bildrechte: Achim Gandras

Zwei Jahre nach seinem Unfall gründete Mathé in Innsbruck eine Tankstelle und einen Schmierstoffhandel. Wegen der schwierigen Versorgungslage für Brenn- und Schmierstoffe entwickelte Mathé während des Zweiten Weltkriegs verschiedene Treibstoffzusätze. Erfolgreichstes Produkt war das Mathé-Universal-Additiv, das den Ruf hatte, die Ölwechsel-Intervalle eines Motors damals erheblich verlängern zu können.

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Ab 1948 bestritt Mathé wieder Autorennen. Von Ferdinand Porsche erwarb er 1949 den sogenannten Berlin-Rom-Wagen. Es war ein VW Typ 60 K 10 bzw. Porsche Typ 64 von 1939 mit dem Kennzeichen T2222.

Berlin-Rom-Wagen

Der Berlin-Rom-Wagen war ein Sportwagen, den das Konstruktionsbüro von Ferdinand Porsche im Frühjahr 1939 nach früheren Plänen auf der Basis des KdF-Wagens (Volkswagen) entwickelte. Anlass war die für den Herbst 1939 geplante Fernfahrt von Berlin nach Rom. Das Gegenstück zur dieser Motorsportveranstaltung war die damals populäre Rallye Lüttich–Rom–Lüttich.

Äußerlich unterschied sich der Berlin-Rom-Wagen vom KdF-Wagen durch eine Stromlinienkarosserie aus Aluminium, Länge ca. 4,15 m. Um einen schmalen Dachaufbau zu ermöglichen, befand sich der Fahrersitz fast in Fahrzeugmitte, sodass für den Beifahrer nur ein schräg nach hinten versetzter Notsitz blieb. Die Radausschnitte waren abgedeckt. Die vorderen Abdeckungen hatten an der Innenseite Rollen, damit sie bei starkem Lenkeinschlag von den Rädern nach außen gedrückt werden konnten. Im Bug des Fahrzeugs befanden sich hintereinander zwei Reserveräder; Motor und Getriebe waren wie beim VW-Käfer im Heck, jedoch als Mittelmotor angeordnet.

Die hervorragende Aerodynamik erlaubte es, bei einer langen Getriebeübersetzung und mit dem stärksten von drei später entwickelten Motoren eine Spitzengeschwindigkeit von 190 km/h zu erreichen. (Dies war ein theoretischer Wert, da die Beschleunigung für ein Rennen bei einer solchen Auslegung zu gering gewesen wäre!) Porsche setzte mit dem Berlin-Rom-Wagen neue Maßstäbe in den Luftwiderstandswerten.

Historische Fotos finden sich auf der Webseite Motorsport in Österreich.

Ex Eigentümer Otto Mathé Fiat 508 S Balilla Coppa d´Oro

Fiat 508 S Balilla Coppa d´Oro 1934 995ccm 46PS
Fiat 508 S Balilla Coppa d´Oro 1934 995ccm 46PS © Fotoquelle und Bildrechte: Achim Gandras