Anfang Mai 2016 war in einer Ecke in der Classic Remise Berlin eine kleine Ausstellung mit Fahrzeugen des französischen Herstellers Amilcar zu sehen. Leider standen die Amilcars recht eng nebeneinander und wenig fotogen. So seltene kleine Fahrzeuge eines der vielen französischen Hersteller aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts sind öffentlich meist nicht vorhanden. Hier werden alle gezeigten Amilcars der Ausstellung aufgeführt.
Der Typ CGSs war die letzte Entwicklungsstufe der Amilcar Sportwagen. Das kleine „s“ in der Typenbezeichnung steht für surbaisse´(tiefer gelegt). Tatsächlich unterscheidet sich der Typ CGSs von seinem Vorgänger CGS durch einen um 10 cm kürzeren Radstand und einen um ca. 4 cm tiefer liegenden Rahmen mit einem ebenfalls ca. 4 cm flacheren Kühler und Karosserie. Der Motor ist der bekannte mit 1074 ccm Hubraum und 35 PS. Die Bremsen an allen Rädern haben einen Durchmesser von 26 cm.
Der Typ CS ist der direkte und erste echte sportliche Nachfolger des ursprünglichen Amilcar Modells CC. CC steht für Cyclecar und CS für Cyclecar Sport. die Franzosen nennen den Typ auch Petit-Sport. Der Motor hat 1004 ccm Hubraum und 23 PS. An der Vorderachse gibt es noch keine Bremsen und kein Differential an der Hinterachse. Die sogenannten Dachrinnenkotflügel sind typisch für den CS und finden sich auch am CGS wieder. Das hier gezeigte Fahrzeug besitzt eine „Replika-Karosserie“, die vor ca. 30 Jahren anläßlich der Restaurierung des Fahrzeugs angefertigt wurde.
Der Typ G war das erste Tourenwagen-Modell bei Amilcar und besitzt praktisch die gleiche Technik wie der Typ CGS.
Der Amilcar C4 hat das Baujahr 1925. Das gezeigte Exemplar wurde im letzten Winter in Polen gefunden. Es ist ein orignaler C4, der am häufigsten gebaute Amilcar. Das Modell war von 1923 bis 1929 im Programm und unterschied sich vom Ursprungsmodell CC nur durch den verlängerten Rahmen und Radstand zur Aufnahme von drei- und viersitzigen Aufbauten. Der Motor ist die Variante mit 1004 ccm Hubraum. Die Karosserie ist offensichtlich ein Eigenbau. Der Motor läuft und die Bremsen funktionieren. Die Farbgebung ist typisch aus den 50er-Jahren und in Frankreich wurden diese Fahrzeuge als „Studenten-Autos“ und billige Transportmittel genutzt.
Der Typ CGS oder Grand Sport wurde 1924 vorgestellt und war die Weiterentwicklung des kleineren noch ohne Vorderradbremse ausgerüsteten Typs CS. Um ein Verwinden der jetzt mit Vorderradbremse ausgerüsteten Vorderachse zu verhindern, bekam der CGS vorne Halbelliptik-Blattferdern und erstmals die patentierten Amilcar-Bremsen. Diese wurden über Stößel durch den hohlen Achsschenkelbolzen betätigt und verhinderten damit ein unterschiedliches Ziehen der Bremsen bei eingeschlagenen Rädern. Der CGS besitz einen seitengesteuerten 1074 ccm Motor mit 30-35 PS.
Mehr zum Coupé Duval und Video im Beitrag Amilcar CGS Coupé Charles Duval und Video Amilcar CGS – Duval fixed head Coupé.