Das Modell Opel Rekord A wurde vor 50 Jahren in Rüsselsheim vorgestellt. Die Mode der 50er Jahre mit Heckflossen an den Hinterteilen der Automobile ist endgültig vorbei. Der Opel Rekord P2 hatte noch kleine Heckflossen, aber der neue Opel Rekord A folgte der neuen damals modernen Trapezform. Der Rekord A besitzt Stilelemente der damals aktuellen GM Produktion. Ähnlichkeiten mit dem damaligen Chevrolet waren gewollt und er sah aus wie ein deutscher kleiner Amischlitten.
Blenden wir zurück, bei den Damen gingen die Rocksäume noch bis über das Knie und die Jungen trugen, sobald es warm draußen war, die unverwüstlichen Lederhosen. Es ging prinzipiell weiter aufwärts, die ersten Gastarbeiter aus Italien wurden angeheuert und man konnte sich wieder etwas mehr Luxus leisten. Ja so war es damals in Deutschland.
Der Opel Rekord wurde in den Varianten Limousine, Coupé, Caravan oder Lieferwagen vorgestellt. Sehr selten waren noch die viertürigen Limousine und auch als Kombi war der Autoklassiker ein typischer Arbeitsknecht für Handwerker. Lifestyle Kombis waren damals noch nicht erfunden!
Der große Wagen kam beim Publikum in allen Varianten gut an. Zwischen 1963 und 1965 wurden fast 900.000 Exemplare verkauft. Das Einstiegsmodell ohne jeglichen Luxus kostete damals immerhin schon 6.830 Mark. Das Opel Rekord A Coupé war schick und wurde bei vielen zur damaligen Zeit wohlhabenderen Menschen zum Zweitwagen. Die teuerste Ausstattungsvariante zauberte ein wenig Luxus in den Rekord. Ich kann mich noch gut an ein weißes Coupé mit roter Innenausstattung erinnern. auch die Türverkleidungen und Teppiche waren rot. Das Armaturenbrett war schwarz und darunter in der Wagenfarbe lackiert. Neu war auch ein sogenannter Bandtacho. Das Band wechselte mit zunehmender Geschwindigkeit die Farbe.
Noch heute versprüht das Coupé, anders als die einfacheren Varianten einen Hauch von Luxus. Nicht umsonst war es damals in der nobelsten Variante rund die Hälfte teurer als das günstigste Stufenheck Modell.
Die damals größte Maschine war ein 2,6 Liter große Reihensechszylinder. Die Kenndaten des Motors mit 100 PS waren damals im Vergleich mit der Konkurrenz beeindruckend. Diese Luxusversion beschleunigte in ungefähr13 Sekunden auf Tempo 100 km/h. Als Spitzengeschwindigkeit war knapp 170 km/h angegeben. Das Basismodell hatte dagegen lediglich einen 1,5-Liter-Motor mit 55 PS und einer Viergangschaltung. Die Lenkradschaltung hatte endgültig ausgedient. Bemerkenswert war auch der lange Knüppel der Schaltung auf dem Mitteltunnel, der sich bei Opel Modellen sehr lange hielt. die Motorenkonstruktion war technisch nicht aufregend, aber zuverlässig.
Das Opel Rekord A Coupé ist heute praktisch doppelt so viel wert wie eine Limousine, sofern die Karosserie und Technik sich in gutem, gepflegten und weitgehend originalem Zustand befinden. Der Nachfolger war der Opel Rekord B. Er war im Prinzip das gleiche Auto, jedoch wurden die Schweinwerfer, Kühlergrill und die Heckpartie geändert.