Einzigartig ist in Goodwood die Ernsthaftigkeit, mit der das Publikum die 1930 bis 60er Jahre auch in modischer Hinsicht wiederaufleben lässt. Erwünscht ist, dass die Besucher in „period dress“ erscheinen, d.h. zu den Autos der späten Vor- und frühen Nachkriegszeit passende Kleidung und Accessoires tragen. Das Thema „Vintage Fashion“ erklärt auch den außergewöhnlich hohen Anteil an schick gekleideten Damen jeden Alters – keine Klassiker-Veranstaltung sonst zieht so viele Frauen an.
Komplett daneben liegen leider Besucher, die das Goodwood-Revival als Kostümball begreifen und sich als „Elvis“, französischer „Flic“ oder bayrischer „Almhirt“ verkleiden… Mit einem Rennoverall und Fahrerbrille, einem klassischen Tweed-Jackett nebst Schiebermütze oder auch einem Kostüm im figurbetonten Stil der 1940/50er Jahre liegt man dagegen immer richtig – originale Accessoires wie Kameras, Handtaschen oder Kinderwagen ernten aufrechte Anerkennung. Englische oder amerikanische Uniformen werden ebenfalls gern gesehen.
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Ein Besuch des Goodwood Revival ist jede Mühe wert. Es gibt weltweit nichts, was einer berauschende Zeitreise so nahe kommt, dabei geht es selbst bei großem Andrang stets diszipliniert und höflich zu, wie das in England üblich ist. Selbst die Abreise ist ein Vergnügen. Nach dem Goodwood-Wochenende sind die Fähren in Dover voller Klassiker aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Deutschland und der Schweiz. So schön und anstrengungslos kann Völkerverständigung sein, ein gemeinsames Erbe vorausgesetzt…
Text und Fotos: Michael Schlenger