7. Ford Taunus P4/P6 Treffen am Edersee

Die immer größer werdende P4 Familie trifft sich jedes Jahr – nach 2012 in Weiterstadt beim 50-jährigen Jubiläumstreffen – seit 2014 am Edersee. Hier bietet sich die äußerst ideale Location mit dem Bikerlokal Zündstoff in Hemfurth-Edertal an. Das Bikerlokal tritt seit Jahren als Veranstalter unserer Treffen am Edersee auf, die P4 Gruppe ist der Organisator, deshalb ganz herzlichen Dank an die Verantwortlichen vom Zündstoff! Seit diesem Jahr konnten auch die 18 Westernhäuser dieses Event-erfahrenen Lokals gebucht werden und dazu geben die Westernhäuser eine sehr eindrucksvolle Hintergrund-Kulisse.

Ford P4 soweit das Auge reicht
Ford P4 soweit das Auge reicht © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

Vorgeschichte: Seit Mitte 2010 sammelt Hildo Grabmann – der P4 Typreferent – in einem Register Daten von P4’s aus aller Welt, Tore macht das für Norwegen bzw. Skandinavien.

Mittlerweile sind es über 845 P4’s aus 30 meist europäischen Ländern, und fast täglich kommen neue hinzu, über Facebook – hier gibt es eine eigene Ford Taunus 12M P4 Gruppe mit zur Zeit mehr als 710 Mitgliedern – kommen die meisten „neuen“, die in der P4 Familie so schnell als möglich integriert werden.

Ein vor einigen Jahren gegründetes ORGA-Team (Andreas, Bert (NL), Frank (F), Herbert, Hildo, Tore (N), Torsten) wurde in diesem Jahr um zwei Personen vergrößert, (Geert (B), Rudi) um die anfallenden Arbeiten insbesondere Webseite, Facebook-Gruppe und die Jahrestreffen auf mehrere Schultern zu verteilen. Dieses ORGA-Team aus verschiedenen Ländern arbeitet Hand in Hand, trifft gemeinsame Entscheidungen und steuert damit die große P4 Familie.

Alle Vorhaben, Änderungen und Vorschläge von P4 Besitzern werden im ORGA-Team diskutiert und die bestmögliche und machbare Entscheidung getroffen. Seit drei Jahren wird während des P4 Treffens der Termin für das Folgejahr festgelegt, somit haben sowohl der Veranstalter als auch die Teilnehmer genügend Vorlaufzeit zur Urlaubsplanung.

Doch der Reihe nach. Die Einladungen zum diesjährigen Treffen wurden Anfang 2019 per e-Mail teilweise per Brief und in FB in verschiedenen Gruppen verteilt. In der letzten Alt Ford Freund AFF-Info und in den letzten AFF-Newslettern wurde ebenso darauf hingewiesen. Die Anmeldungen – sie beinhalten eine Datenschutzklausel und eine Schadenersatz-Verzichtserklärung, die von allen Teilnehmern einschl. Mitfahrern unterschrieben werden musste – wurden gesammelt, in einer Liste erfasst und bei der Einfahrt auf das Gelände des Bikerlokals von Christiane und Traudel überprüft. Vielen Dank euch beiden!

Eine Teilnehmergebühr wurde nicht erhoben

Wenige Tage vor dem Treffen kamen die ersten P4 Besitzer an und erkundeten die traumhafte Edersee-Region. Freitag wurde es dann offiziell. Gegen Mittag standen bei teils bewölktem aber trockenem Himmel bereits etliche P4 auf der Wiese am Zündstoff. Herbert kam auch – allerdings ohne P4, denn seine Batterie war vermutlich tief entladen und musste durch ein mitgegebenes Ladegerät wieder zum Leben erweckt werden. Gegen 15 Uhr sollte eine kleine Rundfahrt starten. Da in den letzten Jahren nicht alle Teilnehmer den richtigen Weg fanden, erklärte Hildo vor dem Start die neue Methode mit wegweisenden Teilnehmern. Hildo fuhr mit Herbert vorneweg, an jedem Abzweig wurde der direkt dahinter fahrende P4 Fahrer angewiesen, zu halten und den Folgenden den Weg zu zeigen. Andreas fuhr als letzter P4 und sammelte alle Wegweiser wieder ein, die sich vor ihm einreihten. Dies hat perfekt geklappt, selbst eine Umrundung des Hafengebäudes in Rehbach, brachte die Truppe nicht durcheinander. Ein Stopp direkt am See und an der Kirche in Bringhausen gaben uns eine tolle Foto-Kulisse.

Zündstoff City am Edersee
Zündstoff City am Edersee © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

Gegen 16 Uhr waren wir wieder am Zündstoff, keiner wurde verloren, das Experiment mit der neuen Methode war geglückt. Inzwischen waren weitere P4 Freunde eingetroffen, es wurden eifrig Erfahrungen und Ersatzteile ausgetauscht.

Gegen 18 Uhr setzten sich die ORGA-Mitglieder Andreas, Bert und Hildo, sowie die neuen ORGA-Mitglieder Geert und Rudi zusammen, um wichtige Punkte durch zusprechen und gemeinsam festzulegen.
Ergebnis:

  • Geert und Rudi werden ins ORGA-Team übernommen
  • Termin für das nächstjährige P4/P6 Treffen 05. – 07. Juni 2020
  • Freitag 05.06.2020 wird eine Ford-Werksführung einschl. Besichtigung der Classic-Abteilung angeboten. Da etliche weiter weg wohnen und nicht erst am 05.06. anreisen, wird ein Hotel gesucht für eine Übernachtung, das verkehrstechnisch günstig zu den Fordwerken liegt
  • Andreas, Bert, Geert und Rudi werden als Administratoren für die P4 FB Gruppe ernannt
  • Andreas und Rudi helfen Alex bei der P4 Website
  • Rudi wirkt federführend als Organisator des nächstjährigen P4/P6 Treffens, die anderen ORGA-Mitglieder unterstützen
  • Der Wunsch einzelner P4 Besitzer nach einem anderen Treffpunkt wurde kurz angesprochen, da aber das Bikerlokal eine äußerst geeignete Location ist, wurde festgelegt, dass auch weiterhin das Zündstoff unser Treffpunkt ist. Für andere Locations muss erst nachgewiesen werden, dass sie geeignet sind (u.a. Veranstalter, Versicherung, Platz, Toiletten, Verpflegung)

Gegen 20 Uhr hatte Benni – der Juniorchef vom Zündstoff – den ehemaligen DSDS Teilnehmer und Supertalent Michael Holderbusch verpflichtet, der mit seiner markanten Joe Cocker-Stimme ordentlich Stimmung machte. Der Abend floss schnell dahin und nach und nach verzogen sich die P4 Freunde in ihre Zimmer.

Am nächsten Morgen – die Sonne weckte uns – gab es ein deftiges und leckeres Frühstück im Zündstoff.
Und dann trudelten sie auch schon ein, die P4’s, wie an einer langen Schnur aufgereiht.
Christiane und Traudel übernahmen die Anmeldungsüberprüfung.

Um kurz nach 10 Uhr begrüßte Hildo alle P4 Freunde aus nah und fern,

  • dankte allen Beteiligten für ihr Kommen,
  • dankte dem Zündstoff-Team, dass sie wieder als Veranstalters auftreten,
  • lobte die super Anlage von Zündstoff-City,
  • dankte allen ORGA-Mitgliedern und allen übrigen Machern für ihre tolle Hilfe

Danach startete Dr. mot. Bert seine technische Stunde, diesmal mit dem Thema Motor-Kühlung beim P4, was auch einige stark interessierte, ist doch die Kühlung des Motors ein sehr wichtiges Thema.

Ford P4 und P6 Gruppenfoto
Ford P4 und P6 Gruppenfoto © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

Um 13 Uhr rief Hildo alle zusammen, um die Fahrerbesprechung für die große Ausfahrt abzuhalten. Rudi hatte einige kopierte Karten mit eingetragener Strecke, die er verteilte. Es sollte – wie einen Tag zuvor bereits perfekt praktiziert – nach wegweisenden Teilnehmern gefahren werden. Erklärung: Herbert war Fahrtleiter und damit das erste Fahrzeug mit seinem MINO-Double. Patricia war letztes Fahrzeug mit einem aktuellen MB A-Klasse Auto. Olaf wollte mit seinem P7A wegen Bremsen Problemen nicht selbst fahren und stieg zu Herbert in den P4. Wir fuhren los und am ersten Abzweig deutete Olaf dem hinterherfahrenden, dass er als „Wegweiser“ bis zum Schlussfahrzeug stehen bleiben soll, um den folgenden Teilnehmern den Weg zu weisen. Am nächsten Abzweig wurde dann der nächste hinter dem Führungs-Fahrzeug ebenso angewiesen. Und so weiter. Das Schlussfahrzeug sammelt alle stehen gebliebenen „Wegweiser“ wieder ein und lässt sie jeweils vor sich einreihen. Die Strecke über Edertal, Bergheim, Wellen und Geismar bis Fritzlar klappte einwandfrei, alle kamen aufgereiht recht zügig am Dom an und fanden auch einen Parkplatz. Fritzlar ist eine richtig schöne Stadt, wir hatten gut 40 min zum Ausschwärmen, Erfrischen, Sightseeing und Bilder machen. Dann ging’s weiter über mehrere Ampeln aus Fritzlar die B450 raus, in Hadamar links ab, upps! Hier befolgte ein „Wegweiser“ – nachdem ca. 2/3 der Teilnehmer durch waren – die Anweisung nicht und fuhr los, weil kurze Zeit keiner mehr kam (aber der Schlusswagen auch nicht). Somit fuhren die danach Folgenden geradeaus. Marion kontrollierte erfreulicherweise die Fahrtstrecke laut Karte und bemerkte nach einigen Kilometern, dass wir falsch waren. Ein Telefonat mit Herbert bestätigte uns das und wir vereinbarten einen Treffpunkt in Naumburg. Damit kamen die „Nachzügler“ nicht zum Schloss Garvensburg und sind somit nicht auf dem dort gemachten Gemeinschaftsfoto. In Naumburg kamen die Nachzügler zuerst an aber nach wenigen Minuten auch die Anderen. Ab hier ging es gemeinsam mit der gleichen Methode weiter, kurz vor dem Ort Netze ging es links ab, in Böhne rechts und auf freier Strecke haben wir alle hintereinander stehend gehalten, um super Bilder und Videos zu machen.

In Buhlen bogen wir rechts auf die B485, kurz darauf links nach Waldeck zum Schloss. Ein kleiner Teil konnte bis ganz oben fahren und im Innenhof parken, alle anderen weiter unten auf den Parkplätzen. Wir schauten uns das Schloss an und genossen den super Blick über einen Groteil des Edersees.

Wer wollte, konnte im Turm noch Kaffee trinken, viele fuhren bei freier Streckenwahl aber zurück zum Zündstoff und waren gegen 16:30 Uhr zurück.

Gegen 17 Uhr bekomme ich einen Anruf von Martin, dass er bei der Rückfahrt von Schloß Waldeck auf der B485 mit Antriebswellenschaden liegen geblieben ist. Sofort habe ich Herbert und Frank gefragt, ob sie mitfahren und mit meinem Transport-Anhänger sind wir hingefahren. Zwischenzeitlich haben auch andere P4 Freunde angerufen und haben auf den liegen gebliebenen P4 hingewiesen, teils nachdem sie dort angehalten und festgestellt hatten, dass nur ein Aufladen die einzige Lösung ist, den P4 – kurz nach einer Kurve – weg zubekommen. Martin hatte die Stelle gut beschrieben und mit Herberts Hilfe kamen wir auf dem kürzesten Wege dorthin. Nach wenigen Minuten hatten wir den P4 mit der Winde auf den Anhänger gezogen und gesichert (Danke an Frank) und nachdem Martin’s Sohn Christian das aufgestellte Warndreieck geholt hatte, gings zurück zum Zündstoff. Neben dem Platz haben wir den P4 runter gerollt und abgestellt. Eine Schraube von der Kreuzgelenk-Befestigung war ganz weg eine zweite war lose – ob das die Ursache für den Ausfall war? Wir sprachen einige Möglichkeiten mit Martin durch, wie er nun weiterkommt. Entweder den ADAC anrufen, Antrag zur Premium-Mitgliedschaft unterschreiben und nach Hause schleppen lassen oder Martin kommt mit Freunden, um den P4 vor Ort reparieren oder mit dem Anhänger nach Hause bringen zu lassen. Eine Antriebswelle bzw. Kreuzgelenk hat Martin in seinem Teilefundus. Vier neue Schrauben fand Martin bei Walter Birke, der mit seinem P3 wie in den vergangenen Jahren gekommen war und zahlreiche Ersatzteile anbot. Martin entschied sich aber für eine dritte Lösung: Er rief seine Frau an, die ihn noch am Abend abholte. Am Samstagmorgen kam er mit den Ersatzteilen und Edgar reparierte die Antriebswelle. So arbeiten und helfen P4 Freunde, Edgar vielen, vielen Dank!

Eine tolle Geschichte war noch das Kennenlernen eines neuen P4 Freundes und hier halfen die neuen Netzwerke. Dieter hatte am Abend bei Facebook in die Gruppe Ford Classics gepostet, dass er den Schlüssel im Kofferraum seines P4 hat liegen lassen und nun einen Rat braucht, wie er an den Schlüssel kommt. Wir nahmen sofort Kontakt mit ihm auf, beschrieben, wie er die Rücksitzbank ausbaut. Rund eine Stunde später, vermeldete Dieter, dass alles geklappt hat. Zur „Belohnung“ boten wir ihm an, dass er am Sonntag mal vorbeikommen kann. Andreas kannte Dieter bereits vorher, da sie nicht weit entfernt voneinander wohnen und nun wollten wir alle ihn kennenlernen.
Schnell war der Abend gekommen, die Musikgruppe „Fade to Blue“ baute im Holzpavillon ihre Musikanlagen auf und begann kurz nach 20 Uhr mit ihrer Musik. Der heutige Abend war um einiges kühler als Tags zuvor und deshalb gingen einige etwas früher schlafen.

Sonntagmorgen – wir hatten sehr ruhig geschlafen, denn die Westernhäuser sind sehr gut gedämmt – strahlte wieder die Sonne. Frühstück, Übernachtung bezahlen und Packen waren als nächstes dran. Zwischenzeitlich kamen wieder die P4 Freunde, die nicht im Zündstoff-City übernachtet haben. Einige verabschiedeten sich, um die Heimreise anzutreten.

Wir beschlossen, heute keine Ausfahrt mehr zu machen, fleißige Hände bauten den Pavillon und die Tische ab und wir verstauten alles im Auto. Da kam auch schon Dieter – der „neue“ mit seiner Familie in seinem P4 angefahren. Schnell wurde sich untereinander bekannt gemacht und Dieter war von der P4 Familie so überrascht, dass er sofort erklärte, im nächsten Jahr von Anfang an dabei zu sein.

Die Wiese lichtete sich immer mehr, sodass wir auch aufluden, und nachdem wir noch etwas getrunken hatten, auch gegen 13 Uhr die Heimreise antraten.

Das wiederum sehr schöne, unterhaltsame Treffen in Zahlen:
Es waren 38 P4, 4 P6 und ca. 20 andere Ford-Oldtimer beim Treffen am Edersee.

Text und Fotos: Hildo Grabmann