Zeitreise in die 90er-Jahre mit Bordbuch statt „Navi“

Begeisterte Zuschauer bewunderten gestern 100 Klassiker von Morgen, die sich im Rahmen der ersten ADAC Youngtimer Tour Nordbaden von Karlsruhe aus auf den Weg durch Albtal, Murgtal und die Ausläufer des Nordschwarzwaldes machten. Die Fahrzeuge boten dabei von „kultig“ über „spießig“ bis „schnittig“ einen bunten Querschnitt aus den Baujahren 1989 bis 1999. Im Minutentakt starteten die Teams, ausgestattet mit Bordbuch und Straßenkarte, im Honda CRX, Audi 100, VW Golf, Toyota Corolla, VW Corrado, BMW Z3, Porsche 911 Carrera oder Mercedes 320SL vom ADAC Haus Karlsruhe zunächst in Richtung Albtal. Die 180 Kilometer lange Strecke führte in der Mittagspause ins Unimog-Museum nach Gaggenau, über den Dobel und durch das Eyachtal bis nach Grötzingen und zurück in die Fächerstadt.

ADAC Yountgtimer Tour
ADAC Yountgtimer Tour © Fotoquelle und Bildrechte: Clemens Beha / ADAC Nordbaden e.V.

Fahrer und Beifahrer lotsten sich anhand der Anweisungen im Bordbuch über sieben Etappen, an deren Ende jeweils eine knifflige Teamaufgabe gelöst werden musste. Etwa auf dem Festplatz in Spielberg, wo es galt, von einer Dachlatte im ersten Versuch ein genau 58 Gramm schweres Stück abzusägen. Auf dem Vereinsgelände des MSC Grötzingen, den Experten für Automobil-Geschicklichkeitsturniere, mussten die Teilnehmer zum Abschluss in Bestzeit durch ein schmales Tor und zielgenau vorwärts und rückwärts gegen ein Gatter parken. Christian Perschewski und Mark Hoffmann aus Eppelheim hatten in ihrem 94er Corolla viel Spaß. „Eine rundum gelungene Ausfahrt“ fasst Perschewski die Tour zusammen, die bei herrlichem Sommerwetter überwiegend entlang ruhiger und kurviger Nebenstrecken führte.

ADAC Yountgtimer Tour
ADAC Yountgtimer Tour © Fotoquelle und Bildrechte: Clemens Beha / ADAC Nordbaden e.V.

„Als wir die Tour ausgeschrieben haben, hätten wir nie mit dieser tollen Resonanz gerechnet. Schon nach wenigen Wochen waren die 100 Startplätze vergeben“, berichtet Mareike Fabry vom ADAC Nordbaden e.V., die die Veranstaltung konzipiert und mit viel Engagement umgesetzt hatte. Eigentlich sind Rennsportveranstaltungen und Oldtimer-Rallyes das Metier der 30jährigen. Umso mehr freuten sich Fabry und ihre Kollegen, dass die Auftaktveranstaltung so reibungslos geklappt hat und die ausgewählte Strecke bei den Teilnehmern gut ankam.

Im Vordergrund der Tour standen Fahrspaß und Teamarbeit – eine sportliche Wertung gab es nicht. Stattdessen klang der Abend nach der Zieleinfahrt am ADAC Haus mit einer 90er Party aus. Die ADAC Youngtimer Tour soll im nächsten Jahr bundesweit an mehreren Standorten stattfinden. Informationen unter youngtimer-tour-nba.de