Ein Citroën 2CV «Tigerente» mit bewegter Geschichte findet im Depot des PS.SPEICHER seine vorläufig letzte Heimstatt.
Tigerente suchte neue Heimat
Einst diente die «Tigerente» vier abenteuerlustigen Studenten aus Süddeutschland als Reisefahrzeug und brachte sie so bis nach Sibirien. Dann stand sie elf Jahre lang in einem Schuppen in Heidelberg. Jetzt findet die «Tigerente» von Daniel D., Daniel S., Lukas H. und Michael G. eine vorläufige Heimstatt in einem der Depots des PS.SPEICHER.
Es fing an mit einem Artikel bei „Spiegel Online“: Unter dem Titel „Tigerente sucht neues Zuhause“ erzählte Lukas Hoffmann von den Nöten, die geliebte Citroën 2CV, im Volksmund besser als „Ente“ bekannt, fachgerecht unterzubringen. Der Grund: Papa Hoffmann, bei dem die Ente bislang untergebracht war, hatte angedroht, den Veteran zu verschrotten, sofern er nicht bald abgeholt werden würde.
Das kam nicht in Frage, denn die besagte Ente hatte nebst einer anderen, nicht mehr erhaltenen, vier junge Männer im Jahr 2004 in einer abenteuerlichen Reise einmal quer durch Russland bis nach Sibirien und sicher wieder zurückgebracht. Viele Abenteuer erlebte das Kleeblatt auf seiner Reise, von denen die Ente bis heute beredtes Zeugnis ablegt. So zieren Unterschriften von russischen Polizeibeamten, die die Gruppe kontrollierten, die Karosse, die frei nach einer Gestaltung des Künstlers Janosch mit schwarz-gelben Streifen zur „Tigerente“ umlackiert wurde.
So ein Fahrzeug verschrottet man nicht. Es meldeten sich darauf zahlreiche Leser aus dem In- und Ausland. Sogar aus Australien bot ein Entenliebhaber seine Hilfe an. Gleich mehrere Leser empfahlen den PS.SPEICHER als geeigneten Ort. Tatsächlich wurde auch der PS.SPEICHER von einigen seiner Gäste auf den Artikel hingewiesen, und so entstand schnell der Kontakt.
Sie ergänzt den Sammlungsbestand französischer Kleinwagen. In den nächsten Wochen bleibt die Tigerente auf jeden Fall als Hingucker im Foyer des PS.SPEICHER stehen.
„Wir freuen uns außerordentlich über diese Dauerleihgabe“, meint PS.SPEICHER-Geschäftsführer Lothar Meyer-Mertel, „weil die Ente nicht nur ein Stück Geschichte ist, sondern auch eine Geschichte erzählen kann. „ Und das sind für Museen natürlich immer die schönsten Stücke, weil die Exponate erst durch die damit verbundenen Erzählungen so richtig lebendig werden“. Das 36 Jahre alte Fahrzeug (Baujahr 1982) ist nach all den Jahren in einem desolaten Zustand. Dennoch soll es nicht restauriert werden. Es soll versucht werden, die historische Substanz zu erhalten.
„Wir freuen uns, dass unsere Ente nach dieser langen Reise bis auf weiteres einen sicheren Hafen gefunden hat“, freut sich auch Michael Jan Gallner.