LANCIA Sammlung in Maastricht

Im Mittelpunkt der 26. Ausgabe der InterClassics Maastricht steht die italienische Marke Lancia. In Zusammenarbeit mit dem niederländischen und belgischen Lancia Club sowie verschiedenen Museen werden die Höhepunkte der mehr als hundertjährigen Geschichte der Marke präsentiert. Classic Car-Liebhaber können in Maastricht eine einzigartige Sammlung vom 10. bis 13. Januar 2019 im MECC Maastricht bewundern.

Interclassics Maastrich 2019
Interclassics Maastrich 2019 © Fotoquelle und Bildrechte: Gerlach Delissen Photography

Lancia Astura Pininfarina Baujahr: 1938 HG: 130 km/h

Besonderheiten: Stromlinienförmig im Art Déco-Stil ist dieser Lancia Astura, in den 1930er Jahren das luxuriöseste Modell im Lancia-Programm. Der junge Designer Battista “Pinin” Farina entwarf diesen “Tipo Bocca”, der einen 85 PS starken Dreiliter-V8-Motor mit extrem kleinem Bankwinkel von 17 Grad besitzt. Der Motor ist sehr leise, und die Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h kann bequem erreicht werden.

Der Typ Astura, benannt nach einer Halbinsel im italienischen Latium, auf der viele römische Villen standen, wurde von 1931 bis 1939 produziert. Das Mussolini-Regime wählte den Lancia Astura als offizielles Regierungsfahrzeug. Die Automarke Lancia, 1906 von Vincenzo Lancia gegründet, gilt als technisch sehr innovativ. Der Lancia Lambda von 1922 besaß beispielsweise als erstes serienmäßig produziertes Auto eine selbsttragende Karosserie (“monocoque”), und nach dem 2. Weltkrieg präsentierte die Marke den ersten serienmäßig produzierten V6-Motor der Welt, beim Modell Aurelia, das zugleich als erstes GT-Fahrzeug gilt (Gran Turismo – sportliches Auto, für lange Distanzen geeignet). Seit 1969 gehört Lancia zur Fiat-Gruppe. Der Wagen wurde vom Louwman Museum zur Verfügung gestellt. www.louwmanmuseum.nl

Interclassics Maastrich 2019
Interclassics Maastrich 2019 © Fotoquelle und Bildrechte: Gerlach Delissen Photography

Lancia Appia camioncino Baujahr: 1957 HG: 103 km/h

Besonderheiten: Genau wie das ältere Modell Ardea wurden auch die 1953 herausgebrachten Appia-Versionen für den Transportverkehr entwickelt: ein Lieferwagen (furgoncino) und ein kleiner Lastwagen mit offener Ladefläche (camioncino). Diese Versionen waren in Italien äußerst populär und wurden wegen ihres spezifischen Charmes auch anderswo echte Sammlerobjekte. Der hier gezeigte Appia camioncino kam 2003 in die Niederlande und war seit Beendigung der Restaurierung im Jahr 2007 regelmäßig bei Veranstaltungen vom Lancia Club Nederland zu sehen.

Interclassics Maastrich 2019
Interclassics Maastrich 2019 © Fotoquelle und Bildrechte: Gerlach Delissen Photography

Lancia Appia Sport Zagato Baujahr: 1962 HG: 160 km/h

Besonderheiten: Mit dem Appia nahm Lancia nach dem 2. Weltkrieg die Tradition der Entwicklung hochwertiger kompakter Familienwagen wieder auf. Auch dieses Modell hatte einen (kleinen) V4-Motor (1100 cm3). Wie üblich gab es auch ein Coupé und eine Cabriolet-Version, doch die Aufsehen erregendste Variante war ein von Zagato entwickeltes Sportcoupé. Mit 53 PS war es nicht allzu rasant, doch dank des geringen Gewichts von 840 kg (ein Markenzeichen von Zagato) waren die Leistungen doch recht ansehnlich. Das hier gezeigte Exemplar von einem belgischen Besitzer ist 1 von 200 hergestellten sogenannten “Sport-Zagatos”, mit dem Upgrade eines 60 PS-Motors und somit etwas schneller als die älteren Versionen.

Lancia Aprilia Berlina 438 Baujahr: 1947 HG: 126 km/h

Besonderheiten: Der 1936 enthüllte Aprilia erregte großes Aufsehen: Nach dem Lambda von 1922 hatte Vincenzo Lancia erneut die Grenzen für Mittelklasse-Autos verschoben. Die kompakte, sehr aerodynamische Karosserie bot dank des langen Radstands viel Innenraum. Ausstattung und Fahreigenschaften hatten ein für diese Klasse bisher unerreicht hohes Niveau. Erneut baute man einen kompakten V4-Motor ein. Vom Aprilia fertigten alle berühmten italienischen Fahrzeughersteller spezielle Varianten an. Der Berlina ging nach Ende des 2. Weltkriegs 1945 erneut bei Lancia in Produktion. Das letzte und 21.436. Exemplar lief 1949 vom Band, zum Verdruss der Fabrikmitarbeiter.

Interclassics Maastrich 2019
Interclassics Maastrich 2019 © Fotoquelle und Bildrechte: Gerlach Delissen Photography

Lancia Artena Cabriolet Royal Baujahr: 1932 HG: 115 km/h

Besonderheiten: Der Artena kam 1931 auf den Markt, als etwas einfacherer Nachfolger des berühmten Lambda: der gleiche V4-Motor, doch wieder ein traditionelles Chassis statt einer selbsttragenden Karosserie. Doch gerade das Chassis gab den unabhängigen Karosseriebauern mehr Raum zur Produktion spezieller Versionen. Ein schönes Beispiel ist dieses von Pinin Farina entworfene und gebaute Cabriolet. Er befindet sich bereits seit 1959 im Besitz der Familie des heutigen niederländischen Eigentümers, der ihn regelmäßig zu Veranstaltungen vom Lancia Club Nederland mitnimmt.

Lancia Augusta Berlina Baujahr: 1933 HG: 102 km/h

Besonderheiten: Die Weltwirtschaftskrise in den 1930er Jahren war für Vincenzo Lancia der Anlass, ein bezahlbares Auto zu entwickeln, das in puncto Technik und Fahreigenschaften dennoch ein hohes Niveau hatte. Der Augusta wirkt simpel, besitzt jedoch innere Werte, wie die selbsttragende Karosserie, eine unabhängige Vorderradaufhängung und hydraulische Bremsen. Der kleine 1100 cm3-V4-Motor war mit 35 PS nicht sehr stark, verbrauchte jedoch dadurch und durch das geringe Gewicht des Autos (830 kg) wenig. Zwischen 1933 und 1937 wurden ganze 20.000 Augustas gebaut, davon rund 3.000 in Frankreich unter dem Namen Belna.

Lancia Aurelia B20 GT, 6. Serie Baujahr: 1958 HG: 180 km/h

Besonderheiten: Der Aurelia B20 GT steht für Gran Turismo: ein Auto mit dem Komfort eines gewöhnlichen PKWs und dem Design, der Leistung und Straßenlage eines Sportwagens. Mit dem B20 legte Lancia die Messlatte erneut höher, und er ist aufgrund seiner harmonischen Linienführung und dem wohlklingenden V6-Motor wohl das beliebteste Modell eingefleischter Lancisti. Das hier gezeigte Exemplar, eines der letzten der 3.140, die vom Band liefen, hatte von 1958 bis 2014 diverse italienische Besitzer. Nach einer kompletten Restaurierung ging es im Jahr 2015 an einen niederländischen Besitzer über.

Interclassics Maastrich 2019
Interclassics Maastrich 2019 © Fotoquelle und Bildrechte: Gerlach Delissen Photography

Lancia Aurelia B24 Spider Baujahr: 1956 HG: 175 km/h

Besonderheiten: Den berühmten Aurelia B24 gibt es in zwei Versionen: Convertibile und Spider. Letzterer erhält oft den Beinamen “America”, denn mit seiner chicen gebogenen Windschutzscheibe peilte er speziell den amerikanischen Markt an. Die Aurelia-Modellreihe begann 1950 mit dem B10 Berlina. Es war das erste serienmäßig gebaute Auto mit einem V6-Motor. Beim B24 besaß der von 2 auf 2.5 Liter vergrößerte Motor eine Leistung von 110 PS. Der Spider kam in den USA direkt gut an und ist dort noch immer der bei Liebhabern und Sammlern mit Abstand begehrteste Lancia. Das hier gezeigte Exemplar wurde 1956 in die USA geliefert und kam 1987 in die Niederlande. Es wurde im Laufe der 1990er Jahre komplett restauriert.

Lancia Belna Eclipse (Karosserie Pourtout) Baujahr: 1935 HG: 100 km/h

Besonderheiten: Belna lautet der Name des zwischen 1934 und 1936 in Frankreich produzierten Lancia Augusta. Der berühmte französische Karosseriebauer Pourtout entwarf 1934 eine besonders schöne Cabriolet-Version des Belna: den Eclipse. Das hier gezeigte Exemplar ist 1 von 2 noch existierenden. Es kam 1966 aus Südfrankreich in die Niederlande. Ab 2000 wurde dieser Eclipse mit und mit gründlich restauriert.

Interclassics Maastrich 2019
Interclassics Maastrich 2019 © Fotoquelle und Bildrechte: Gerlach Delissen Photography

Lancia Beta HPE 1.6 HPE, 2. Serie Baujahr: 1978 HG: 170 km/h

Besonderheiten: Die Beta-Modellreihe (1972-1984) war die erste, die Lancia nach der Übernahme durch Fiat im Jahr 1969 auf den Markt brachte. Natürlich verwendete man nun die von Fiat entwickelten Motoren und Getriebe. Es gab viele Beta-Varianten, nur ein Kombi fehlte. Diese Leerstelle wurde teilweise von dem 1975 herausgebrachten HPE gefüllt, ein verlängertes Coupé mit großer Heckklappe. Der HPE wurde ein erfolgreicher Trendsetter, der auch in den USA gut ankam. Das hier gezeigte, komplett im Originalzustand erhaltene Exemplar befand sich immer in den Händen niederländischer Liebhaber.

Lancia Delta HF integrale Martini 5 Baujahr: 1992 HG: 212 km/h

Besonderheiten: Der Delta integrale ist in vielerlei Hinsicht eine Neuauflage der Geschichte des 20 Jahre älteren Fulvia: ein kompaktes Gebrauchsauto, das gleichzeitig zur Rallye-Legende wurde. Die Basis dieser Erfolgsgeschichte war der 1986 präsentierte Delta HF 4WD, in dem der leistungsstarke 2-Liter-Motor des Thema Turbo steckte. In Kombination mit dem Vierradantrieb ergab dies ein auf Bergstrecken äußerst flottes Auto, und der Delta HF 4WD wurde 1987 dann auch gleich mit Erfolg in der Rallye-Gruppe A eingesetzt. Es folgte eine über Jahre anhaltende Gewinnserie von integrale-Rallyeteams mit sowohl Werksfahrern als auch anderen Parteien. Das hier gezeigte Exemplar ist die sehr gefragte Martini 5-Version für den Straßengebrauch und komplett im Originalzustand erhalten.

Interclassics Maastrich 2019
Interclassics Maastrich 2019 © Fotoquelle und Bildrechte: Gerlach Delissen Photography

Lancia Flaminia 2.5 Berlina Baujahr: 1959 HG: 150 km/h

Besonderheiten: Nach dem Auslaufen des Aurelia Berlina 1955 brachte Lancia 1956 ein neues beeindruckendes Flaggschiff auf den Markt: den von Pininfarina entworfenen Flaminia. Dieser musste mit den Limousinen von Mercedes-Benz und Jaguar konkurrieren. Der V6-Motor war eine Weiterentwicklung des Motors vom Modell Aurelia. Der geräumige und helle Innenraum des Flaminia war mit schönen Materialien ausgestattet, wie man es von Lancia erwarten durfte. Bemerkenswert und einzigartig waren die Scheibenwischer an der Heckscheibe, die auch das hier ausgestellte Exemplar besitzt. Diese Version besitzt ein halbautomatisches, speziell für den amerikanischen Markt entwickeltes Saxomat-Schaltgetriebe.

Lancia Flaminia Super Sport 2.8 3C (Zagato) Baujahr: 1967 HG: 210 km/h

Besonderheiten: 1958 erschienen neben dem Flaminia Berlina drei besondere Varianten, entworfen von respektive Pininfarina, Touring und Zagato. Der Sport von Zagato machte äußerlich seinem Namen alle Ehre, doch mit 119 PS besaß er einen nur marginal stärkeren Motor als die anderen Versionen. Dieses Manko wurde in den folgenden Jahren stetig behoben. Der hier gezeigte Super Sport ist die letzte und schnellste Version: der 2.8 V6-Motor mit 3 Vergasern liefert 152 PS, und das machte das Auto zum schnellsten jemals in Serie produzierten Lancia. Von diesem sehr gefragten Modell wurden nur 187 Exemplare gebaut.

Lancia Flaminia 2.5 Touring Convertibile Baujahr: 1960 HG: 178 km/h

Besonderheiten: Nach der Einführung des von der Carrozzeria Touring entworfenen Flaminia Coupé GT im Jahr 1958 folgte 1960 die davon abgeleitete Cabriolet-Version. Dieser Lancia wurde sofort ein Symbol für das römische “dolce vita”, als Marcello Mastroianni im gleichnamigen Film darin zu sehen war. Das hier gezeigte Exemplar entstand im ersten Produktionsjahr und besitzt den zuverlässigen 2.5 Liter-V6-Motor mit 119 PS und 1 Vergaser. Das Auto kam 2005 aus der Schweiz in die Niederlande, die anschließende schrittweise und sehr genaue Restaurierung war 2016 beendet. Der Convertibile ist zusammen mit dem Sport Zagato der begehrteste Flaminia.

Interclassics Maastrich 2019
Interclassics Maastrich 2019 © Fotoquelle und Bildrechte: Gerlach Delissen Photography

Lancia Flavia 1.8 Sport Zagato Baujahr: 1964 HG: 187 km/h

Besonderheiten: Der 1960 herausgebrachte neue Mittelklasse-Flavia bedeutete abermals einen großen technischen Sprung nach vorn. Es war das erste italienische Auto mit Vorderradantrieb und Scheibenbremsen rundum. Auch vom Flavia erschienen diverse Varianten, darunter das erfolgreiche Coupé Pininfarina. Die hier gezeigte, von Zagato entworfene sportlich-leichte Version bot durch ihr ausgefallenes Äußeres von Anfang an Stoff für Diskussionen. Vor allem die ins Dach übergehenden Seitenfenster befremdeten. Das Auto wurde denn auch kein Verkaufsschlager, doch die durch das geringere Gewicht deutlich besseren Leistungen und das Handling sorgten für einen erfolgreichen Einsatz im Rallyesport.

Lancia Fulvia 1.6 Sport Zagato Baujahr: 1972 HG: 190 km/h

Besonderheiten: Die Sportversion des erfolgreichen Fulvia wird von vielen als eines von Zagatos Meisterwerken betrachtet. Vor allem die schräg abfallende Heckseite mit der großen Scheibe ist charakteristisch. Zwischen 1965 und 1972 wurden rund 7.000 Modelle gebaut, davon 600 in der hier gezeigten Version mit dem auf 1.600 cm3 vergrößerten V4-Motor. Dieses Exemplar ist komplett im Originalzustand erhalten. Dank der Leistung von 115 PS und dem geringen Gewicht von 960 kg ist der Fulvia Sport 1.6 fast so schnell wie die bekannte Rallye-Version des Fulvia Coupé, der 1600 HF “Fanalone”, ebenfalls hier in Maastricht zu bewundern.

Lancia Fulvia Coupé Rallye 1.6 HF “Fanalone” Baujahr: 1970 HG: 180 km/h

Besonderheiten: Das Fulvia Coupé, eingeführt 1965, war mit seiner schlanken Linienführung, der chicen Ausstattung und raffinierten Technik von Anfang an ein Verkaufsschlager. Schon während seiner Entwicklung wurde deutlich, dass dieses Modell Potential für den Einsatz im Rallyesport hatte. Anfang 1966 erschien der speziell dafür entwickelte Rallye HF, erst mit 1.2-Motor, später mit 1.3- und 1.6-Motoren. Die besonders großen Fernscheinwerfer brachten ihm den Spitznamen “Fanalone” (“großes Feuerzeichen”) ein. Das Werksteam von Lancia verbuchte mit dem Fulvia HF zwischen 1967 und 1974 etliche Rallye-Siege, darunter ein Sieg bei der Rallye Monte Carlo 1972. Danach wählten auch viele private Rallyefahrer den Fulvia. Das hier gezeigte Exemplar besitzt die für die Rallye-Versionen typische dunkelrote Lackierung mit blaugelben Streifen auf der Motorhaube.

Lancia Hyena Baujahr: 1993 HG: 230 km/h

Besonderheiten: Dieses Modell ist eine Ausnahmeerscheinung in der Lancia-Geschichte. 1990 wandte sich der Niederländer Paul Koot mit der Idee an die Carrozzeria Zagato, basierend auf dem Delta integrale ein leichtes Coupé zu bauen. Zagato gefiel die Idee, doch Fiat/Lancia in Turin stieg nicht mit ein. Also musste Koot selbst Spender-integrales beschaffen, die dann von Zagato zu einem Hyena umgebaut wurden. Das war teuer und umständlich, und daher wurden nur 24 Hyenas produziert statt der von Koot angestrebten 500. Das hier gezeigte Exemplar ist 1 von 2 in den Niederlanden registrierten Hyenas und bereits seit gut 20 Jahren in Besitz des heutigen, zweiten Eigentümers.

Lancia Kappa 35 HP Baujahr: 1920 HG: 125 km/h

Besonderheiten: Genau wie sein Vorgänger Theta hat der Kappa einen der größten 4-Zylinder-Benzinmotoren, die es je gab: 5.000 cm3, also 1.250 cm3 pro Zylinder. Zwischen 1919 und 1922 wurden insgesamt 1.810 Kappas gebaut, eine für die Zeit große Zahl. Das hier gezeigte Exemplar wurde 1920 neu an einen niederländischen Kunden geliefert und ist seitdem in niederländischen Händen geblieben. Nach einer kürzlichen gründlichen Restaurierung befindet sich der Kappa wieder in optimalem und voll funktionsfähigem Zustand.

Lancia Lambda, 5. Serie Baujahr: 1925 HG: 115 km/h

Besonderheiten: Der 1922 auf den Markt gebrachte Lambda bedeutete den definitiven Durchbruch für Lancia. Das Modell steckte voller technischer Innovationen, wie ein kompakter V4-Motor von 2.100 cm3, eine selbsttragende Karosserie und eine unabhängige Vorderradaufhängung. Der Lambda war ein weltweiter Erfolg; zwischen 1922 und 1931 wurden 13.000 Exemplare gebaut, sowohl als Chassis als auch als mit kompletter Karosserie. Das hier gezeigte Exemplar wurde 1925 neu an Anthony Fokker verkauft, der das Auto bis zu seinem Tod im Jahr 1939 behielt. Der Lambda befindet sich momentan wieder in niederländischem Besitz.

Lancia Thesis 2.4 JTD Centenario Baujahr: 2006 HG: 222 km/h

Besonderheiten: Mit dem großen Thesis, 2001 erstmals präsentiert, hatte Lancia (sprich: Fiat) große Pläne: er sollte, genau wie der Flaminia im Jahr 1956, eine attraktive italienische Alternative zur deutschen Konkurrenz bieten und Wiedererkennungswert besitzen. Der Innenraum des Thesis wurde einhellig gelobt: Die edlen Materialien und Farben sorgten für eine einzigartige Ausstrahlung. Auch die Fahreigenschaften waren der Marke Lancia würdig. Kritik gab es am Design, speziell bezüglich der ziemlich klobigen Front. Das hier gezeigte Exemplar gehört zu einer limitierten Serie, die eigens zum 100-jährigen Bestehen von Lancia im Jahr 2006 (“Centenario”) gebaut wurde. 2008 wurde die Produktion des Thesis nach 18.000 gebauten Exemplaren sang- und klanglos eingestellt.

Lancia D23 SPYDER PININFARINA Baujahr: 1953

Besonderheiten: Bereits bei seinem ersten Rennen beim Grand Prix von Monza holte dieser Lancia D23 dank seines Fahrers Felice Bonetto den zweiten Platz.

Beim schwierigen Carrera Panamericana-Rennen in Mexico setzte das Lancia-Rennteam fünf Autos ein: zwei D23er – der hier ausgestellte war für Bracco, ein zweiter für Castellotti – sowie drei neue D24er für Fangio, Bonetto und Taruffi. Bei der vierten Etappe verunglückte Bonetto tödlich, was einen Schatten auf den letztendlichen 1-2-3-Sieg von Lancia wirft: Fangio wurde Erster, Taruffi Zweiter und Castellotti mit seinem D23 Dritter. Bracco fiel mit einem abgebrochenen Hinterrad aus. Die Farbe Blau ist für einen italienischen Rennwagen außergewöhnlich. In dieser Farbe startete das Auto 1953 in Monza. Es ist der einzige übriggebliebene Original-Lancia D23.

Der ehrgeizige Gianni Lancia, Sohn von Gründer Vincenzo und nach dessen Tod 1937 Firmenchef, fand, dass Lancia sich bei Rennen beweisen musste. Er entwickelte gemeinsam mit dem damals sechzigjährigen Konstrukteur Vittorio Jano, ehemals bei Alfa Romeo, ein Rennprogramm. Nach dem 2. Weltkrieg stellte Gianni einen Rennwagen her, der auf dem neuen Aurelia GT basierte, das D20-Coupé. Beim Targa Florio gewann Lancia, doch in Le Mans scheiterten die Autos. Lancia beschloss, zwei D20er technisch anzupassen, und sägte das Dach ab, um einen offenen Rennwagen zu erhalten: den Lancia D23. Später wurden noch zwei D20er umgebaut und mit einer De Dion-Hinterachse ausgestattet, die die Straßenlage wesentlich verbesserte.

Gianni Lancia brachte die Firma mit seinem teuren Rennprogramm schließlich an den Rand des Bankrotts und wurde entlassen. Der Wagen wurde vom Louwman Museum zur Verfügung gestellt.

Lancia Flavia Convertibile Baujahr: 1963 HG: 180 km/h

Besonderheiten: Nach dem von Pininfarina entworfenen Coupé ist dies die zweite Variante des 1960 herausgebrachten Flavia Berlina. Dem bei Carozzeria Vignale tätigen Designer Giovanni Michelotti gelang es, aus dem noch gewöhnungsbedürftigen Berlina ein schlankes und zeitloses Cabriolet zu machen. Das hier gezeigte Exemplar besitzt einen nach der “Methode Nardi” auf 1.756 cm3 vergrößerten 1.500 cm3 Motor mit einer Leistung von 102 PS. Vom Flavia Convertibile wurden insgesamt 1.600 Exemplare gebaut.

Lancia Stratos HF Gruppe 4 Baujahr: 1976 HG: 230 km/h

Besonderheiten: Die Inspiration für den spektakulären Stratos war ein 1970 von Bertone (Marcello Gandini) entwickelter gleichnamiger, ultratiefer Prototyp mit einem Lancia Fulvia-Mittelmotor. Lancia, damals gerade in den Händen von Fiat, sah darin neue Chancen für den Einsatz im Rallyesport. Statt des V4 vom Fulvia wählte man einen quer zur Fahrtrichtung eingebauten V6 vom Ferrari Dino. Von dieser endgültigen Version mussten vor dem Einsatz in der Gruppe 4 mindestens 500 Exemplare produziert worden sein. Der Stratos wurde ab 1973 erfolgreich im Rallyesport eingesetzt. Das hier gezeigte Exemplar ist die Gruppe 4-Rallye-Version und befand sich zwischen 1977 und 2016 im Besitz verschiedener italienischer (privater) Rallyefahrer. Von 2016-2017 wurde er von einem italienischen Spezialisten komplett restauriert.

Lancia Flavia Coupé 1.8 i Baujahr: 1967 HG: 180 km/h

Besonderheiten: 1961, ein Jahr nach der Einführung des Flavia Berlina, brachte Lancia das von Pininfarina gestaltete Coupé 1.5 heraus. Es war erheblich teurer als der Berlina, doch das klassische und harmonische Design sorgte sofort für gute Verkaufszahlen. 1963 folgte eine Version mit einem stärkeren 1800 cm3-Motor, und 1965 kam der noch stärkere 1.8-Einspritzmotor. Wegen der Ähnlichkeit mit dem Ferrari 250 GT, ebenfalls von Pininfarina entworfen, wurde das Flavia Coupé schon bald “poor man’s Ferrari” genannt. Zwischen 1961 und 1968 wurden insgesamt 15.600 Exemplare gebaut, 2.150 davon mit dem 1.8-Einspritzmotor.

Öffnungszeit der Oldtimer Messe “InterClassics”

• Donnerstag 10 Januar: 12.00 – 20.00 Uhr – exklusiver „Preview“ tag
• Freitag 11 Januar: 10.00 – 21.00 Uhr – Tag mit verlängerter Öffnungszeit
• Samstag, 12. Januar: 09.00 – 18.00 Uhr
• Sonntag, 13. Januar: 09.00 – 18.00 Uhr

Webseite: www.interclassicsmaastricht.nl/de