Der Masterpieces im Park von Schloss Dyck, fand vom 29.-30. Juni 2018 statt. Es ist ein zurückgezogenes und elitäres Zusammentreffen von Sammlern, gleichgesinnten Enthusiasten und Connaisseuren mit lediglich 65 ausgesuchten Klassikern, die sich in ihrer Seltenheit und Historie von der Masse abheben. Die auf der Orangerie-Halbinsel von Schloss Dyck gezeigten Automobile stammen aus der Coachbuilding-Ära und umfassen auch Prototypen. Es ist ein internationaler Wettbewerb, selten in der Welt der FIVA-Veranstaltungen.
Zugelassen waren die Fahrzeugbesitzer, wenige geladene Ehrengäste und Käufer der limitierten Eintrittstickets.
Eine ausgewählte internationale Fachjury aus 12 Ländern, betraut mit mannigfachen Aufgaben, um in den einzelnen Kategorien den originalsten und schönsten Oldtimer auszuwählen. Die Originalität der Fahrzeuge stand im Vordergrund der Bewertung, aber auch Seltenheit, Design und Harmonie, Gestaltung und Innovationsfreude, sowie die Historie wurden in die Bewertung mit einbezogen.
Zwei Automarken standen im Fokus des Geschehens: Bugatti auf der Oldtimer-Schiene und Isdera auf der Seite der Moderne.
Bugatti wartete an diesem Wochenende mit nicht weniger als sechs Beispielen des Bugatti T57 auf. Der T57 wurde als fortschrittlichster Luxus-Tourer seiner Zeit gewertet, der sowohl als Standard als auch als Chassis gebaut wurde.
Große Freude gab es beim Bugatti-Historiker Julius Kruta, denn wie bereits beim Concours im Schweizer Coppet, zeigten sich zwei der insgesamt 17 gebauten Bugatti Atalante auch auf Schloss Dyck. Auch hier konnte Bugatti punkten. Das Coùpe „SC-Atalante“ aus dem Jahr 1937 wurde zum „Best of Show“ gewählt.
Einige interessante Kompressor-Modelle im Sportwagen-Segment der 1920er und 1930er Jahre, angeführt vom Siegerauto des Nürburgring-Eröffnungsrennens, dem Mercedes-Benz 600 S, zeigten sich noch sechs weitere Modelle der Marken BMW und Bugatti.
Ein hervorragend restaurierter Mercedes Nürburg 500 Pullmann machte sich aus Basel auf eigener Achse auf den Weg zum Schloss Dyck. Aufgeschlossen und gut gelaunt fachsimpelten die Besitzer, mit interessierten Enthusiasten über ihr Schmuckstück, dem erst gebauten Wagen dieses Typs. Auch war dieses Fahrzeug das Ausstellungsstück von Mercedes-Benz am Genfer Automobilsalon 1932. In seinen frühen Jahren diente er der Nürburg als Feuerwehrauto. 16 lange Jahre dauerte die Totalrestauration.
Ein wunderschöner Alfa Romeo 6C, 2300 BMW Cabriolet mit eleganten Graber-Aufbau, bereits Sieger (Best of Show) des Concours im Schweizer Coppet, waren auch Mittelpunkt der Veranstaltung.
Weiter bemerkenswerte Boliden waren zu sehen, wie ein sehr seltener Pegaso Z- 102, Bj. 1955, aus Spanien oder ein Hispano Suiza K6, Bj. 1933.
Rasant und elegant stellte sich ein Duo von Renn-Jaguars der Jury. Eine rot schwarze Variante C-Type XK120C von 1952 und ein original D-Type Baujahr 1955 mit Originallack, original Interieur und dem ersten Reifensatz waren von Interesse. Dieser gewann in der Kategorie den originalsten und authentischsten Wagen – ideal erhalten, bestmöglicher Zustand gepaart mit Lebensspuren.
Der Cricklewood Bentley 4 ½ Liter aus dem Jahr 1939, ein echter Dachbodenfund, zeigte sich bereits zum zweiten Mal auf Schloss Dyck, diesmal 1A restauriert.
Isdera, eine kleine Firma, gegründet 1982 von Eberhard Schulz (Autodesigner und Entwickler bei Porsche) brachte gleich vier seiner wenigen Fahrzeuge mit zu den Masterpieces. Imperator, gebaut 1984 und der Commendatore, Baujahr 1993, sind wohl die berühmtesten seiner Fahrzeuge. Der 2006 aufgelegte Autokurier zeigt die in Vollendung gebrachte Gradwanderung von den klassischen bis hin zu den modernen Autos, denn er verfügt über ein zweimotoriges Chassis mit einer Vintage inspirierten Karosserie.
Nicht alltäglich war eine kleine Auswahl von SUVs auf dem historischen Rasen. Allen voran ein Toyota Land Cruiser FJ 60, einst im Besitzt von Roger Moore und das Jagdauto von Franz-Josef-Strauss, ein Mercedes- Benz G D 300.
Text und Fotos: Claudia und Erich Hein (Triumph IG Südwest Ausgabe 3/2018) mit Genehmigung