JK 2500 Tatra und LUKA EV – Traum oder Realität?

Der tschechoslowakische Konstrukteur Julius Kubinský löste den akuten Mangel an besonderen und schnellen Autos in den 60. Jahren auf seine, sehr originelle Art. Aus Vorkriegs-Restbeständen bezog er die Motoren (BMW 328 und Alfa). Aus bewährten Mercedes Chassis die ovalen Kardantunnel und die Vorderachse entlehnte er zumeist vom bekannten KDF.

Als begnadeter Zeichner entwarf er gefällige Formen, die natürlich auch ihre Vorbilder in den Ländern hinter dem eisernen Vorhang hatten.

Luka EV Front
Luka EV Front © Fotoquelle und Bildrechte: mwmotors.cz/luka-ev

Das sicher gelungenste Auto war ein Super Sport Coupé mit Alfa-Motor, genannt JK 2500. JK sind die Inititialen des Schöpfers.

Mit diesem Auto, gebaut unter primitivsten Bedingungen, fuhr er dann jahrelang zum Missfallen der kommunistischen Machthaber.

Das Fahrzeug wurde später mit dem Tatra T 603-Motor, also V8, umgerüstet. Genau ist nicht bekannt, wann er den JK 2500 verkaufte. Das Auto galt auch als verschollen.

Luka EV Seitenansicht
Luka EV Seitenansicht © Fotoquelle und Bildrechte: mwmotors.cz/luka-ev

Den JK 2500, später als Tatra JK 2500 bezeichnet, konnte man 50 Jahre nur als Modell sehen, kaufen und bestaunen. Mehrere Firmen haben gute und weniger gute Nachbildungen in verschiedensten Maßstäben für Sammler hergestellt.

Es gab immer wieder Gerüchte, dass der JK 2500 sich bei einem wohlhabenden tschechischen oder slowakischen Oldtimer-Fan befindet. Es entfachte sich in einschlägigen Medien eine Hysterie um die Wiederbelebung dieses Unikats bis vor einigen Monaten.

Luka EV Heck
Luka EV Heck © Fotoquelle und Bildrechte: mwmotors.cz/luka-ev

Ohne großes Aufsehen und wo sonst fanden sich Spuren, natürlich im Internet. Dort ist der LUKA EV entdeckt worden. Die Ähnlichkeit mit dem ursprünglichen JK 2500, dem Vorbild, ist gewollt und wird nicht geleugnet.

Unter der gefälligen Karosserie, mit zwei bequemen Sitzen, versteckt sich modernste Technologie eines reinen elektrischen Autos. Seine Parameter lassen sich sehen: 300 km Reichweite, 150 km/h schnell, unter 10 Sekunden Beschelunigung auf 100 km/h. Für die Zulassung zum Straßenverkehr und Bau müssen die Resultate des Crashtests abgewartet werden.

Inzwischen kann man eine Probefahrt buchen und hoffen, denn der Preis soll um die 20.000 Euro (mit oder ohne Akku?) liegen. Doch wie so oft bei derartigen Projekten, hoffen wir nicht, dass es wie eine Seifenblase platzt.

Text: Dr. Georg W.Pollak, sc.
Fotos und mehr Info: mwmotors.cz/luka-ev

P.S. Ein weiteres Retro-Fahrzeug: Jaguar E-Type mit Elektroantrieb