Die Zwickauer Automobilgeschichte

Das August Horch Museum Zwickau gilt als Besuchermagnet in der Region. Hier können Pioniergeist und Erfindungsreichtum des Automobilbaus hautnah erlebt werden. 3000 Quadratmeter Ausstellungsfläche waren nicht genug, um auch in Zukunft die Ansprüche an die geschichtliche Darstellung des Automobilbaus in Sachsen erfüllen zu können.

August-Horch-Museum Rennbox
August-Horch-Museum Rennbox © Fotoquelle und Bildrechte: August Horch Museum Zwickau gGmbH

Ganz neu und aufwendig inszeniert werden die Silberpfeile der Auto Union präsentiert. Man kann auf den Zuschauerrängen beim Großen Preis Platz nehmen, die Video-Installation genießen und sich mittendrin fühlen. Die Auto Union-Typen C und D stehen schon in der Startaufstellung, eine Stromlinie wird gerade vom Renntransporter gerollt.

August-Horch-Museum Datsche
August-Horch-Museum Datsche © Fotoquelle und Bildrechte: August Horch Museum Zwickau gGmbH

Das neue Ausstellungsgebäude soll Schöpfertum, Erfindungsreichtum, Ideenvielfalt und Innovationskraft trotz Ressourcenknappheit sowie die Menschen in der ehemaligen DDR würdigen. Das gelingt auf unterhaltsame, informative Weise; einmalige Exponate, mittels Multimediadisplays, Schautafeln, Kurzfilmen, Mitmach-Stationen, (Fahr-)Simulationen und Spielideen. Man kann den ersten Neubeginn-Bestrebungen mit Schrotmühlen und Tretautos nachspüren, ebenso der ersten volkseigenen Fahrzeugproduktion, den Luxuskarossen im Auftrag der sowjetischen Besatzungsmacht oder dem ersten und zugleich letzten Horch-Serien-Pkw der Nachkriegszeit. Dem staatlich verordneten Kleinwagen Trabant mit der 32fach patentierten Kunststoff-Karosserie und seinen verschiedenen Modellen begegnet man immer wieder in der Ausstellung, ob man sich einen Film zur Produktion anschaut, die „Urlaubsstraße“ empor läuft und von oben den Überblick genießt oder den Zeitgeist in einer typischen DDR-Garage entdeckt. Man kann sich selbst virtuell einen Trabant tunen oder eine Simulationsfahrt durch eine Plattenbau-Siedlung antreten.

August-Horch-Museum Trabant Fertigung
August-Horch-Museum Trabant Fertigung © Fotoquelle und Bildrechte: August Horch Museum Zwickau gGmbH

Die weltweit einzig verbliebene Fertigungsanlage für die Herstellung von Duroplast kann im Erweiterungsbau endlich gezeigt werden. Geheimentwicklungen und Prototypen trifft man im Museum ebenso an wie Rallyeausführungen, den „1.1er“, oder den letzten Trabant. Der Trabant ist tot – es lebe der Trabant. Trabikult – Treffen, Clubs und Traditionspflege beweisen das bis heute. Aber wie ging es nach 1990 weiter? Diese Frage führt in die Gegenwart mit VW Sachsen, der Zulieferindustrie und den Entwicklungsbüros. Schon 1984 wurde im Zwickauer Stadtteil Mosel der Grundstein des Überlebens gelegt. Bis heute ist Zwickau die tragende Säule im Autoland Sachsen.

Der Erweiterungsbau beherbergt zudem großzügige Flächen für die Museumspädagogik, die zu einem Markenzeichen des August Horch Museums geworden ist.

Im Laufe der Jahrzehnte blickt das Areal an der Audistraße und seine unter Denkmalschutz stehenden Gebäude auf drei Nutzungs-Generationen zurück – alle untrennbar mit dem Automobilbau verbunden.

Zur Verbindung zwischen dem bestehenden Museum und dem Erweiterungsgebäude ist ein Zwischengebäude errichtet worden, mit Museumsrestaurant, Küchen- und Sanitärräumen. Im neu eingerichteten Restaurant „August Horch“ können die Besucher täglich wechselnde frische, große und kleine Speisen bekommen, sich erholen und Erlebnisse auf sich wirken lassen.

In Zwickau wird automobile Geschichte ab jetzt in einer neuen Dimension erlebbar.

Die ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die von der Stadt Zwickau und der AUDI AG im Dezember 2000 gegründet wurde. Die Geschäftsanteile werden zur Hälfte von den beiden Gesellschaftern gehalten. Zweck der Gesellschaft ist der Betrieb des August Horch Museums und die Dokumentation der Geschichte des Automobilbaus in Zwickau.