Seit seiner Eröffnung im Jahr 2008 sind im Pantheon Basel, Forum für Oldtimer, regelmässig Sonderausstellungen zu sehen. Sie haben sich im Lauf der Zeit zu beliebten und gut besuchten Attraktionen entwickelt. Als Teil des Museums für Mobilität werden sie jeweils im oberen Ausstellungsbereich gezeigt, in jeder Sonderausstellung sind rund dreißig Fahrzeuge zu sehen.
Die 21. Sonderausstellung im Pantheon Basel handelt von einer italienischen Familienangelegenheit. Der Vater ist Lokführer, die Mutter Hausfrau, sie leben in der lombardischen Provinz und haben sieben Söhne. Einer stirbt im Kindsbett, einer wird Künstler und fünf von ihnen verschreiben sich bereits im Kindesalter der Arbeit in Fabriken. Sie schrauben mit sehr viel Passione an Velos, Motoren und Karosserien und, so stellt es sich heraus, sie sind hochbegabt. Der viert geborene, Alfieri gründet 1914 in Bologna mit zwei seiner Brüder, das Familienunternehmen Maserati. Ein dritter Bruder sollte später da zustoßen. Sie bauen Rennautos und fahren sie auf allen wichtigen Rundkursen Italiens erfolgreich.
Maserati auf Maserati. Die Fratelli Maserati sind selbst Teil des Zaubers, den der Anfang der Automobilindustrie in sich hatte. Doch sie mussten auch die bittere Seite der Pionierepoche erleben. Die Zeit stellte sich gegen sie, das Geld wurde knapp, sie mussten ihre Selbstständigkeit aufgeben, sie wurden von einem Investor übernommen. Im Gegenzug hatten sie ihren Namen zu verkaufen, mussten sich verpflichten, erstens nie mehr Autos mit dem Namen Maserati herzustellen und zweitens, nach erfolgter Übernahme für zehn Jahre als Berater im Geschäft zu bleiben.
Die Firma behielt ihren Namen und wurde von Bologna nach Modena umgesiedelt. Das alles geschah 1937. Nach Ablauf dieser zehn Jahre gründeten drei Maserati in Bologna die Automobilfabrik OSCA. Trotz Erfolgen im Rennsport konnte sich ihre neue Marke nie richtig durchsetzen.
Ganz anders Maserati. In den 1950er-Jahren gewann Juan Manuel Fangio auf einem Werks-Maserati die Fahrer-Weltmeisterschaft. Maserati machte Ferrari und den anderen Konkurrenten damals ganz schön Druck und dies nicht nur auf den Rennstrecken. Legendär gewordene Fahrzeuge kamen auf die Straßen, die Marke hatte sich weltweit ein großes Renommée verschafft. Die Ölkrise der 1970er-Jahre zog Maserati in ihren Sog. Citroën sprang ein und übernahm die Marke für wenige Jahre, dann kaufte sich der Sportwagenproduzent De Tomaso ein. Er krempelte die Fabrik in Modena um, setzte auf Großserien und brachte den Maserati Biturbo, ein Massenprodukt. Anfänglich sehr zur Freude aller Beteiligten, bald aber auch zu ihrem Leid, denn das Auto hatte erhebliche Qualitätsmängel und kostete bald mehr, als es einbrachte. Fiat musste 1993 zur neuerlichen Rettung des Dreizacks einspringen, die Fiat-Chrysler-Gruppe hält heute noch die Mehrheitsanteile an Maserati.
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Die Maserati Ausstellung im Pantheon zeigt rund 30 Zeitzeugen, die an dieser Geschichte mitgeschrieben haben. Es sind allesamt Charakterautos, Sportwagen, die Dynamik, Kraft und Eleganz ausstrahlen. Auch Maserati Motorräder sind darunter, die eigentlich gar keine Maserati Motorräder sind. Mehr davon in der Firmengeschichte in der Broschüre zur Ausstellung.
Text: Herr Starck
Maserati, 21. Sonderausstellung im Pantheon Basel, Forum für Oldtimer, 22. Oktober 2017 bis 15. April 2018, Pantheon Basel AG, Hofackerstrasse 72, CH-4132 Muttenz, Telefon +41 61 466 40 77, Öffnungszeiten: Mo bis Fr: 10 bis 17.30 Uhr, Sa und So: 10 bis 16.30 Uhr, Eintrittspreis CHF 10.-,
Weitere Infos: www.pantheonbasel.ch