Zagato – Italienischer Karosserieschneider Pantheon Basel

Ugo Zagato gründete vor fast 100 Jahren ein Familienunternehmen, dass bis heute zu den tragenden Säulen des internationalen Karosseriebaus schlecht hin gehört. Angefangen hat Ugo Zagato mit aerodynamischem Leichtbau, der besonders den Marken Alfa Romeo, Lancia und Fiat zu gute kam. Rennerfolge bewiesen den richtigen Weg Zagatos. Später kleidete oder verkleidete, die unweit von Mailand ansässige Firma viele Fahrzeuge renommierter Hersteller, darunter mit Vorliebe Aston Martin, Bentley, Jaguar und Ferrari – ob als Einzelstück oder in Kleinstserien.

Auffällig und typisch sind die runden Schlussleuchten und besonders das wuchtige und unverkennbare „Abrissheck“. Nicht alle seine Kreationen waren erfolgreich. So wechselte die Chefetage ab und zu und sogar die Inhaber waren austauschbar. Eine der schillerndsten Designern im Dienste Zagatos war Ercole Spada. Während zweier Jahrzehnte prägte Ercole Spada, nicht verwechseln mit Espada, den Trend bei Zagato. Dies Karosserien dieser Autos sind ihm zu zuschreiben: Alfa Romeo Giulietta Sprint Zagato (1960), Alfa Romeo 2600 SZ (1962), Alfa Romeo Giulia TZ (1962), Alfa Romeo Junior Zagato (1969), Aston Martin DB4 GT Zagato (1960), Bristol 407 GTZ Zagato (1961), Lancia Flavia Sport (1962), Flaminia Supersport (1963), Lancia Fulvia Sport (1965), Lancia Flavia Zagato (1967), Rover 2000 TCZ (1967) und Volvo GTZ 2000 (1969). Einige dieser Kreationen sind nun im Pantheon in Basel zu bewundern.

Zagato Ausstellung Pantheon Basel
Zagato Ausstellung Pantheon Basel – Vorne Alfa Romeo 6C 1750 Zagato von 1936

Auch zwei der neuesten Kreationen, ein Maserati und Alfa Romeo, beides stattliche Sportcoupes, sind in der Ausstellung zu sehen. Sie nehmen eine zentrale Stellung in der Eingangshalle ein. Alle anderen Wagen sind in einer Art Peleton, in drei Reihen aufgestellt, auf der leicht abfallenden Rampe des Rundbau-Museums. Schade, dass man nicht noch näher zu den Autos gehen darf – Andererseits ist es in Anbetracht des Wertes dieser Exponate verständlich.

Ein Besuch der Auto-Temples, der nicht ohne Grund auch Pantheon heisst, lohnt sich nicht nur wegen dieser Ausstellung. In der ständigen Sammlung befinden sich weitere Preziosen – De Dion, Bugattis, Alvis, Bentley etc. aus den letzten 12 Jahrzehnten.


In dritter Generation führen Andrea Zagato und seine Frau Marella Rivolta das Familienunternehmen unter dem heutigen Namen ZED Milano s.r.l. Das Werk befindet sich in Terrazzano di Rho, am Stadtrand von Mailand, ganz in der Nähe von Arese, wo einst Alfa Romeo Geschichte schrieb. Die räumliche Nähe von Zagato und Alfa Romeo ist kein Zufall und hat mit dem gemeinsamen Erfolg beider Marken zu tun. Der Alfa Romeo 6C 1750 Zagato machte im Jahr 1929 Furore auf den Rennstrecken von Europa, der Alfa Romeo 8C 2300 Zagato wurde zur Legende. Als etablierte Carrozzeria baute Zagato in der Folge aerodynamische Aluminiumkarosserien für zahlreiche Automarken wie Aston Martin, Bentley, BMW, Bristol, Ferrari, Fiat, Jaguar, Lancia, Nissan, Toyota, Volvo und weitere.

Bericht Dr.Georg W.Pollak, sc., Zürich