Zwei Fahrzeuge, die auf der Retro Classics 2016 in Stuttgart ausgestellt werden, seien hier vorgestellt. Es handelt sich um den Bugatti Royale Esders und den Futurliner von General Motors. Trotz einer gewissen „Zeitgeist-Verwandschaft“ sind beide Automobile in der Vorkriegszeit entstanden. Doch könnten Sie nicht unterschiedlicher sein. Nur wenige Jahre trennen diese außerordentlichen Fahrzeuge.
Der Bugatti Royale Esders wurde 1926 für einen Pariser Konfektions-Tycoon gebaut. Er hatte keine Scheinwerfer, da er nie in der Nacht fahren sollte. Ausgestattet war der Bugatti mit einem 15 Liter Motor, der das massige und auch für die damalige Zeit überlange Gefährt auf 200 kmh beschleunigen konnte. Die originale, wie auch nachfolgende Karosserie wurden im Krieg zerstört. Anhand von 12 Fotografien wurde zwischen 2010-2015 eine gelungene Wiedergeburt (Recreation) des „Originals“ realisiert. So ist es nicht erstaunlich, was heute mit ausreichenden Finanzen und Technik möglich ist.
Der Futurliner von General Motors (GM) wurde 1939 als ein PR-Vehikel in 12 Exemlaren gebaut und tingelte als „Parade of Art“ quer durch die USA. Nur 7 Exemplare blieben bis heute erhalten. Zum Teil verrotteten sie einfach, sind verschollen und zum Teil wurden die Fahrzeuge anderweitig verwendet. Bemerkenswert ist der Art-Deco-Stil des Gefährts und die Fahrerkabine liegt hoch über der Strasse. Die Nummer 9 der Serie wird erstmals in Stuttgart gezeigt.
Anmerkung: In der Schweiz gab es auch einmal einen Hochlenker Omnibus FBW HL71 aus dem Jahr 1961.
Text: Dr. Georg W.Pollak, sc., Zürich