Design und Ausstrahlung von Produkten der Automobilhersteller waren Erfolgsfaktoren und nicht verblassende Erinnerungen in der Gegenwart. Viele heutige Klassiker haben zu ihrer Zeit mit ihren Formen und ihren technischen Innovationen Trends gesetzt. Doch in der Wertschätzung haben sich bei vielen Menschen die Ansichten etwas geändert.
Oldtimer werden gesucht, die Historie haben, in den optisch und technischen Details dem Tag der ersten Zulassung entsprechen und die Spuren der Zeit der Nutzung nicht verbergen.
Heute gilt die Meinung, dass der gepflegte Originalzustand mit der Patina der Zeit wichtiger, erhaltenswerter und wertvoller ist als der Zustand „besser als neu“. Sinnvoll erscheint es mir auch, dieses historische und mobile Erbe technisch betriebsfähig zu erhalten, so dass der Oldtimer auch am Straßenverkehr ohne Einschränkungen teilnehmen kann. Die meisten Besitzer von historischen Fahrzeugen bewegen das automobile Kulturgut auch nur wenige Kilometer, meistens in der Sommersaison, möglichst auf Nebenstraßen in schönen und reizvollen Landschaften.
Veränderungen, zum Beispiel der nachträgliche Einbau einer Servolenkung und Verkleinerung des Lenkrades oder andere Modernisierungen, die nicht dem Lieferzustand oder damaligem Zubehör entsprechen, dürfte automobiles Kulturgut im Einzelfall aus meiner Sicht abwerten.
Die „Charta von Turin“ beschreibt die Richtung der Erhaltung und Renovierung eines Oldtimers. Zusammengestellt und beschrieben wurden die Vorstellungen in dem Dokument der Fédération Internationale des Véhicules Anciens (FIVA).
Man sollte sich jedoch nicht von Beschreibungen in Anzeigen bei der langwierigen Suche nach automobilem Kulturgut täuschen lassen. Beschreibungen wie Originalzustand, unverbastelt, schöne Patina können die positiven Umschreibungen von erheblichem Renovierungsbedarf bedeuten.
Britische Anzeigen können auch vortrefflich Zustände schön schreiben. In meinem Artikel Auto kaufen in England habe ich einige Beispiele aufgeführt.