Kriterien für den Preis eines Oldtimers

Lange Zeit wurden restaurierte Fahrzeuge, besser als neu bei der damaligen Produktion, von Käufern begehrt. Deshalb ist es schwer zu erkennen, ob das Fahrzeug mit mehr oder weniger alten Teilen neu aufgebaut wurde. Sie sehen aus wie Neuwagen oder ein Concour Autos und entsprachen nicht mehr der Fertigungsweise der damaligen Zeit.

Vermutlich wurde aus den genannten Gründen für einen Flügeltürer Mercedes 300SL ein Preis von 1,033 Mio. Euro bei einer Auktion von dem Bieter bezahlt, da er auf ein Auto dieses Typs in restauriertem Zustand „scharf“ war und das nötige Kleingeld übrig hatte.

Sich ein historisches Fahrzeug zu zulegen, geschieht sicherlich oft aus emotionalen Gründen, zum Beispiel, was man sich vor mehr als 30 Jahren nicht leisten konnte und heute immer noch davon träumt.

Interessant sind Meilensteine der Geschichte, ob nun aus dem Blickwinkel Technologie und Formgebung. Modelle aus früher Fertigung oder kurz vor Produktionseinstellung.

Heute werden von Kennern historische Fahrzeuge geschätzt, die authentisch, original und regelmäßig gewartet sind. Bei Ledersitzen darf man sehen, dass sie benutzt wurden. Auch kleinere Beschädigungen an der Karosserie haben Ihre Geschichte. Chromteile, verwendet bis zum Beginn der 80er Jahre, müssen nicht ganz perfekt sein. Etwas originale Patina darf vorhanden sein und zeigt, dass das klassische Auto lebt. Ein Optimum ist neben dem Fahrzeug die komplette Fahrzeug Historie, beginnend mit dem Kaufvertrag mit allen Rechnungen und Fahrzeugpapieren. Wertvoll sind natürlich seltene Autos, die über die Jahre durch Instandsetzung und Austausch von technischen Teilen am Laufen gehalten wurden.

Leider gibt es auch Ausnahmen, wie den NSU Ro80, der über die Jahre kaum einen Wertzuwachs hatte, obwohl nur noch wenig gute Fahrzeuge in Sammlerhand übrig geblieben sind. Ein Citroën DS hat im Vergleich einen viel höheren Wert für Verkäufer und Käufer.

 

Cabriolets sind gefragter, da sie bei schönem und trockenem Wetter die meiste Fahrfreude bieten. Modelle mit denen man im heutigen Verkehr noch gut fahren kann, sind dabei natürlich besonders begehrenswert.

 

Vermutlich sind deshalb Porsche 911 und Mercedes Pagoden auch als Restaurierungsobjekte im Zustand 4 oder 5 so teuer. Der Prestigewert für den Fahrer oder Fahrerin muss natürlich auch bezahlt werden.

Ein Mehrpreis oder Minderpreis bei bestimmten Farben ist und bleibt Geschmacksache.

Auch in diesem speziellen Segement alter Liebhaberfahrzeuge gilt das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Verkäufer und Käufer müssen sich nach der Feststellung des Zustandes über den Preis einigen. Leider klafft er oft auch bei guten Fahrzeugen weit auseinander, denn die wenigsten Eigentümer eines Klassikers müssen verkaufen.