Triumph TR6 ist ein klassischer Roadster eines abgewickelten traditionsreichen britischen Autoherstellers zuletzt vereint im Konzern British Leyland. Der TR6 wurde ungefähr 91000 Mal produziert und war während seiner Produktionszeit von 1968–1976 für junge Berufsanfänger kein bezahlbarer Sportwagen Traum. Auch andere Exoten waren finanziell nicht erreichbar.
Was zeichnet dieses Auto in der Gegenwart für harte Männer aus? Ich persönlich habe nur einmal eine Frau gesehen, die einen TR6 gefahren hat!
Der TR6 besitzt eine zeitloses Karosseriedesign, gezeichnet von Giovanni Michelotti (1921-1980) und Karmann in Osnabrück. Diese nicht modisch erscheinende Karosserie verschaffte dem TR6 einen völlig eigenen und unverwechselbaren Charakter.
Das Fahrwerk ist Hart wie eine Brett und auch die Lenkung vermittelt einen unmittelbaren Kontakt zur Straße. Die Bremsen besitzen keine Servounterstützung. Ein für heutige Verhältnisse großvolumiger Motor mit viel Drehmoment (2,5l) aus niedrigen Drehzahlen heraus und ein herrlicher Klang vermitteln Fahrfreude ohne regelnde Elektronik. Ein Choke zum Starten war damals Standard, denn die Startautomatik war auf der Insel für rassige Autos nicht bekannt. Die Lucas-Einspritzung (TR6 PI) war anfällig. Wer kennt sich noch heute mit einer Lucas Benzineinspritzung aus? Besser zu warten sind die TR6 mit Vergasern.
Das Verdeck des Roadster ist dünn, nicht dicht und eigentlich nur nützlich kurzzeitig wie ein Regenschirm. Oft wurde nachträglich eine wunderschönes Armaturenbrett, im wahrsten Sinne des Wortes, aus Wurzelholz eingebaut. Armaturenbretter und Chrom gingen in den 80er Jahren verloren und wurden durch dunklen Kunststoff ersetzt. Damit gingen die optischen Reize eines Autos für mich leider verloren.
Im Laufe der Zeit sind sehr viele Triumph TR6 restauriert und mit zeitgenössischem Zubehör mehr oder weniger edel ausgestattet worden. Standardfarben waren British Racing Green, Dunkelblau und Rot.