Rennwagen, die vor dem WW1 gebaut wurden und dazu noch betriebsfähig sind, sieht und hört man heute selten. Der FIAT S76 hielt damals den Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge. Der wiederbelebte Motor hat einen Hubraum von 28 Litern. Bei der Konstruktion handelt es sich um einen Motor, der vor mehr als 100 Jahren konstruiert wurde. Im Laufe der letzten 100 Jahre hat sich doch viel im Motorenbau und Stil der Karosserie und verwendete Materialien verändert.
Der Videoclip zeigt im Zusammenschnitt den Wiederaufbau und die erste Zündung des Rennwagens nach mehr als 100 Jahren.
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Der Motor des Rennwagens
Unglaubliche 28,4 Liter Hubraum bei 19 Zentimeter Bohrung und 25 Zentimeter Hub sind die Daten, die etwa 290 PS produzierten. Drei Zündkerzen pro Zylinder gaben Zündfunken und der außen liegende Kettenantrieb übertrug die gewaltige Kraft auf die Hinterräder. Das Geriebe muss 1800 Nm Drehmoment des Motors verkraften.
Der Fiat S 76 von 1911 hatte ursprünglich nur einen Zweck. Das Ziel war, den Geschwindigkeitsweltrekord nach Italien zu holen. Tatsächlich war der Wagen 1912 am Strand von Ostende auch schneller als der bisherige Rekordhalter, der Blitzen-Benz. Der Rekord wurde von offizieller Seite aufgrund fragwürdiger Zeitmessunf nicht anerkannt.
Neuaufbau des FIAT S76
Von den zwei gebauten Wagen wurde einer verschrottet. Der beschriebene Motor blieb erhalten. Duncan Pittaway fand in Australien von dem zweiten Wagen das Chassis und nahm sich vor aus diesen beiden letzten verbliebenen Komponenten wieder den Rennwagen zu bauen. Die größten Schwierigkeiten bestanden darin, den Motor wieder lauffähig zu bekommen. Das fehlende Getriebe musste komplett neu gebaut werden. Nach zwölf Jahren Arbeit hat der FIAT S76 den Erststart geschafft.