Heinkel Kabine – Kabinenroller und Sympathieträger

Die Heinkel Kabine gehört zur Gattung der Rollermobile. Ein Prototyp war bereits zu Beginn des Jahres 1955 vorgestellt worden. Die Serienfertigung begann 1956. Fabrikant war die Ernst Heinkel AG in Stuttgart-Zuffenhausen.

8 Heinkel Kabinen
8 Heinkel Kabinen © Fotoquelle und Bildrechte: Achim Gandras

Das Dreiradfahrzeug hat einen gebläsegekühlten Einzylinder-Viertaktmotor mit OHV-Ventilsteuerung, 175 cm³ Hubraum und leistet 9,2 PS bei 5500 U/min. Die Kraft wird über ein Vierganggetriebe an das einzelne Hinterrad übertragen. Die Karosserie der Kabine hat eine mittragende Karosserie aus Blech auf einem Rohrgestell. Der Einstieg erfolgt durch die klappbare Fronttür (Prinzip Kühlschranktür) und wurde serienmäßig mit Klappdach, quasi als Cabriolimousine gefertigt.

Im Gegensatz zur BMW Isetta ist die Lenksäule fest montiert und schwenkt nicht mit der Tür. Zwei Erwachsene und zwei kleinere Kinder haben in der Kabine Platz. Die Vorderräder sind an Schwingen aufgehängt, dem Hinterrad dient der Kasten der Antriebskette als Schwinge. Alle drei Räder haben Schraubenfedern. Die hydraulische Fußbremse wirkt lediglich auf die Vorderräder! Die Handbremse wirkte nur die ersten drei Monate der Produktion auf alle Räder, danach nur noch auf die Hinterachse.


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Neben dem Modell mit 175cm³ Motor (Typ 153) gab es im selben Jahr noch eine Ausführung mit 200 cm³-Motor (Typ 154) mit 10 PS. Dessen Fahrgestell hat vier Räder. Da die hintere Spur lediglich 220 mm Breite war, erübrigte sich das Differenzial. Für einige Exportmärkte, wie Großbritannien und Österreich, ließ Heinkel aus steuerlichen Gründen (Kfz-Steuer) beim großen Modell drei Räder. Vom Frühjahr 1957 an wurde der Hubraum des Motors um 5 cm³ reduziert, um unter 200 cm³ zu kommen. Damit konnte eine günstigere Steuerklasse erreicht werden.

Heinkel Kundendienst
Heinkel Kundendienst © Fotoquelle und Bildrechte: Achim Gandras

1957 wurde der Typ 153 nach 6.438 Exemplaren eingestellt, 1958 auch der Typ 154 nach 5.537 gebauten Heinkel Kabinen. Produktionsanlagen und -rechte wurden zunächst nach Irland an die Dundalk Engineering Company verkauft und gelangten schließlich an die britische Firma Trojan Limited. Diese baute den Trojan noch bis ins Jahr 1964. Weitere wissenswerte Details entnehmen Sie bitte der Kommentierung zum Videoclip.