Es ist an der Zeit einmal über das Thema „Oldtimer Werkstatt“, „Oldtimer Wartung“, „Oldtimer Reparatur“, „Classic Car Center“ oder einen ähnlichen Begriff und dessen Inhalte nachzudenken.
Der Beruf der KFZ-Reparatur hat sich sich in den letzten Jahren komplett geändert. Der heutige Mechatroniker kann mit dem Hersteller spezifischen Notebook und dessen Software umgehen und Teile tauschen. Die Mechatroniker können in der Regel nichts anderes und machen mit den neuzeitlichen Fahrzeugen in der Regel einen ordentlichen Job.
Ich höre immer wieder, dass auch diese modernen Werkstätten mehr in das Geschäft einer Oldtimer Werkstatt einsteigen wollen, da es vermeintlich einfacher ist und die Kunden zufriedener sind. Hier ein wenig an der Vergasereinstellung drehen, da ein wenig mit der Stroboskoplampe die Zündeinstellung ändern und notfalls die Einlass- und Auslass-Ventile einstellen?
Erstaunlich finde ich, mit wie wenig Systematik an die Fehlerursache bei schlecht laufenden Motoren oder anderen Defekten bei Oldtimern heran gegangen wird. Kaum ist die Motorhaube offen, scharen sich die Experten um den Oldtimer und haben Tipps parat. Wenn ein Kfz.-Meister ein Zündkabel nicht am Stecker von der Zündkerze zieht, sondern am Zündkabel, ist das sehr bedenklich.
Kann eine Oldtimer Werkstatt auch einen Verteiler zerlegen, warten und zusammen bauen? Dazu sind die Zündverteiler-Prüfstände von damals zum Test nach der Demontage, Reparatur und Überprüfung notwendig! Es gibt nur extrem wenig Werkstätten, die so etwas funktionsfähig vorhalten und sich mit der Technik auskennen. Wer keine Ahnung von einem Solex-, Weber-Vergasser, Zenith- oder SU-Stromberg-Vergaser, Funktionsweise und notwendigen Teilen hat, sollte die Finger davon lassen. Es ist nunmehr mehr als 30 Jahre her, dass die Produktion von Vergasern zugunsten der mechanischen und elektronischen Einspritzanlagen eingestellt wurde. Wer Vergaser in einem Ultraschallgerät für Optiker reinigen möchte, da sollte man als Kunde schnell das Weite suchen.
Ach und wer den Unterbrecherkontakt in einem Zündverteiler mit einer zu langen Schraube befestigt und dadurch „wahlfrei“ die Fliehkraftverstellung und damit den Zündzeitpunkt bei der Verbrennung des Benzin-Luftgemisches verändert, dem sollte das Werkzeug entzogen werden. Ventile Motor spezifisch einzustellen, sollte man auch nur einem wirklichen Fachmann überlassen.
Auch für die Technik eines Oldtimers benötigt man sehr viel, leider inzwischen verlorenes Fachwissen und Erfahrung, denn alle analogen Einstellungen müssen aufeinander abgestimmt werden. Übrigens kann man mittels eines Kühlwassertesters zum Nachweis von CO2 im Kühlwasser prüfen, ob die Zylinderkopfdichtung undicht ist. Auch kann man mit einem Laserthermometer das Kühlsystem und an jeder anderen Stelle prüfen, ob der Kühlmittelkreislauf in Ordnung ist. Das sind nur einige Dinge, die eine Oldtimer Werkstatt wissen sollte ohne gleich Teile zu tauschen.
Warum ausgerechnet die „Oldtimertechnik für junge Leute“ im Bereich der Handwerkskammer Ostfriesland wieder gelehrt werden soll, ist begrüßenswert, aber warum ausgerechnet in einem Kreis mit weniger angemeldeten Oldtimern als im Süden der Republik?
Wenn man die Preise vergleicht, dann tauchen da Werte zwischen 40 € und 85 € pro Stunde auf. Die Stunden vergehen schnell, aber ob das Problem gefunden und gelöst wird, bleibt für den Kunden meist offen.
Über Schmieröl und deren Verwendung werden sehr viele unterschiedliche Weisheiten, Meinungen und Marketing verbreitet. Vielleicht hilft der bei der Auswahl des „richtigen“ und „guten“ Motoröls die Ergebnisse eines Testberichtes.