Erinnern möchte ich an dieser Stelle an klar gestylte Armaturenbretter mit intuitiver Bedienung ohne Verwechslungsgefahr. Damals erschloss sich die Bedienung eines Autos von selbst. Man musste in der Regeln nichts lesen oder benötigt kein Smartphone (Kleinstcomputer) zum Studieren der Bedienungsanleitung.
Moderne Autos benötigen ein Handbuch mit mehreren Hundert Seiten Inhalt, um zu fahren und alle anderen wichtigen und unwichtigen Funktionen bedienen zu können. Auch einem Autoradio oder Soundsystemen ist es manchmal schwer zu entlocken wie man den Ton laut und leise stellen kann oder den Sender wechselt. Mich hat noch niemand gefragt, ob ich alle angebotenen Funktionen eines modernen Autos wirklich benötige. In einem anderen Artikel hatte ich bereits das Thema Leistungsgewicht Mini gestern und heute angerissen.
Da kein vernünftiger Mensch die teilweise verquere Bedienung für das Basifahrzeug und Zubehör, zum Beispiel für einen Lifestyle Audi A1 lesen, verstehen und langfristig auswendig lernen will oder gar in der Lage ist, hatte der Hersteller eine besondere Idee zum Zeitgeist. Man verpacke die Bedienungsanleitung in eine Anwendung, so dass der Lifestyle Autokäufer sich dazu das passende Apple iPhone kaufen soll. Nun ist er beim Fahren (40 Euro und 1 Punkt) in der Lage visuell im Manual zu blättern, um die notwendigen Bedienungsfunktionen erläutert zu bekommen und anschließend zu erledigen.
Die App, Audi eKurzinfo, installiert auf dem iPhone erklärt dem Fahrer mit Hilfe von Augmented Reality (erweiterte Realität) den Audi A1 und Zubehör in Bildern und Filmen. Nach dem Start der Anwendung auf dem iPhone visiert der Fahrer oder Beifahrer die erklärungsbedürftige Bedieneinheit im Auto mit der Kamera des Smartphones an. Der Name des Elements erscheint auf dem Display des iPhones und das Auswahlkreuz färbt sich rot. Drückt er den Auslöser der Kamera erscheinen auf dem Display kurze Texte, anschauliche Grafiken und Animationen zur jeweiligen Funktion. Noch in diesem Jahr wird die Erkennung auf über 250 Objekte im Gesamtfahrzeug, also auch im Außenbereich und im Motorraum ausgeweitet. Da lobe ich mir doch die übersichtliche Bedienung eines Jaguar XK 120:
Ich denke Oldtimer-Fans sind nicht fortschrittsfeindlich, denn jeder hat einen moderneren Alltagswagen zum Einkaufen oder sonstigen Fahrten.
Ich frage mich, ob die Autoindustrie nach 125 Jahren mit obigem Beispiel wirklich auf dem richtigen Weg ist? BMW, Fiat, Mercedes, Peugeot, Renault und andere Hersteller stehen den Produkten des VW Konzern bei der Komplexität der Funktionen in nichts nach.