Von der ehemaligen Waffenfabrik Simson & Co. in Suhl wurde zwischen 1931 und 1934 ein viersitziges Sport-Cabriolet Simson Supra „A“ gebaut.
Im Volksmund nannte man dieses Luxusfahrzeug „Rolls Royce aus Suhl“. Es war mit einem 8-Zylinder-Reihenmotor, Bosch Batteriezündung mit 12V Bordnetz, Stromberg-Vergaser ausgestattet. Der Motor hat einen Hubraum von 4.673 ccm und eine Leistung von etwa 90 PS. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt etwa 120 km/h. Geschaltet wird mit einem 4-Gang-Getriebe. Gebremst wurden alle vier Räder über eine Seilzugbremse, die über Saugluft betätigt wurde.
Das hier gezeigte Exemplar ist vermutlich der letzte Ausstellungswagen von Simson, da die Erstzulassung erst im Jahr 1936 erfolgte. Bemerkenswert ist, dass dieser Simson Supra „A“ bis heute lediglich drei Besitzer hatte. Der vorletzte Besitzer aus Frankfurt/Main ist auch der Initiator der Restaurierung.
Von dem Wagen wurden nur rund 30 Exemplare in Handarbeit gefertigt. Entsprechend hoch waren die Verkaufspreise: 15.000 Reichsmark für die Limousine und 18.000 Reichsmark für das Cabriolet.
Mit dem Simson Supra A endete 1934 die Automobilproduktion der Suhler Firma, die bis in das Jahr 1911 zurückreichte. Simson war für die außerordentliche Qualität seiner Fahrzeuge bekannt, schaffte aber zu keiner Zeit eine betriebswirtschaftlich lohnende Großserienproduktion.
Mit leistungsfähigen Simson-Wagen gelangen in den 1920er Jahren Rennfahrern wie Karl Kappler zahlreiche Siege. Simson verdient es damit, gemeinsam mit anderen deutschen Qualitätsmarken der Vorkriegszeit genannt zu werden.
Buchquelle: „Simson – Autos aus Suhl“, von Ewald Dähn, Berlin 1988