Wann genau der Werbeslogan „Aus Freude am Fahren“ kreiert wurde, ist nicht genau bekannt. Ob er schon beim BMW 700 existierte? Der bekannte italienische Stylist Michelotti entwarf auf der Basis des BMW 600 (große Isetta) die viersitzige Großraum-Limousine in Trapezform für den BMW 700 , die heckbetonte Coupé-Karosserie und Cabrio. Die modische Trapezform glänzte mit bester Raumausnutzung und Übersichtlichkeit.
Es sollte ein fahraktives Auto werden und helfen den Untergang von BMW zu vermeiden. Dieser Typ war sicherlich der erste Rettungsanker der verfehlter Modellpolitik in den 50er Jahren. Befeuert wird der BMW 700 aus der Ära der Heckschleudern von einem drehfreudigen Zweizylinder-Boxer mit Luftkühlung. Auch vom Geräusch her stammt der Motor ursprünglich aus einem BMW Motorrad. Er ist laut und hat auch bei hohen Drehzahlen noch genügend Mumm das leichte Auto flott zu bewegen. Die Karosserie wiegt nur 680 Kilogramm und die 32 PS lassen den Kleinwagen nicht lahm erscheinen. Die Beschleunigung lag bei etwa 30 Sekunden, was unter heutigen Gesichtspunkten kein akzeptabler Wert ist.
Der Kleine wird halt bewegt wie ein Motorrad mit hohen Drehzahlen und viel Schalten. Schon damals achtete BMW bei der Entwicklung auf ein gutes Fahrwerk. Durch den Heckantrieb war natürlich in schnell gefahrenen Kurven die Tendenz zum nach außen drängenden Heck gegeben.
Übrigens wurde im Verlauf der Bauzeit der Radstand um sichtbar 16 cm gegenüber dem Urtyp verlängert. Grund war die Vermeidung von den für einen Kleinwagen typischen Nickschwingungen. Auch wurde die Längsschwingen-Hinterachse, sie stammte vom unglücklichen Vorgänger BMW 600 (Mini-Van) immer weiter verbessert und mündete schließlich bei der „Neuen Klasse“ in einer im Sturz konstanten Schräglenker-Hinterachskonstruktion.
Immerhin wurden 188.121 Exemplare des BMW 700 in den Jahren on 1959 bis 1965 produziert. Er wurde übrigens auch „Facharbeiter Porsche“ genannt.
Legendär sind die Sport- und CS-Varianten des BMW 700 mit getuntem 80-PS Motor für Bergrennen und Slalom Wettbewerbe. Bekannte Fahrer waren Hans Stuck Senior, Hubert Hahne und Willi Martini.