Heute berichtet mein Gastautor über ein wenig bekanntes und möglicherweise für viele skurriles Automobil.
Johann Bohse, aus Dörpen, steht für einen unermüdlichen und optimistischen Konstrukteur, der ursprünglich Schmied war. Im Pensionsalter beschloss er seine Idee vom Freizeitauto zu realisieren. 1987/1988 stellte Bohse den Euro-Star her. Herr Bohse ist im Jahr 2013 im Alter von 84 Jahren gestorben.
Sein Auto, genannt “Bohse Euro-Star”, war ursprünglich ein Lada 2105, der mit einer GFK-Karosserie in ein offenes Freizeitfahrzeug umgebaut worden war. Er besaß keine Türen, stattdessen an den Seiten und am Heck eine Stoffverkleidung mit Folienscheiben sowie einen Rohrrahmen als Sicherheitsbügel. Zudem hatte er zwei herausnehmbare Dachteile welche ebenfalls aus GFK bestanden. Die Technik des Lada blieb erhalten.
Für die ersten Bohse Fahrzeuge diente der VW Golf I als Basis. Diese wurden noch unter dem Namen “Bohse Sprinter” angeboten. Beim Sprinter stammten zum Beispiel die Rückleuchten vom VW LT. Es wurden nur 30 Fahrzeuge auf Basis des Golf 1 hergestellt.
Vom „Bohse Euro-Star“ auf Lada Basis wurden 200 Fahrzeuge gebaut.
Beide Versionen waren von der GFK Karosserie her gleich, lediglich die Frontscheinwerfer und Rückleuchten waren anders.
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In den 90ern wurde die hinten offene Version des Lada Samara (Modellreihe 2108) bei Bohse hergestellt. Dieser wurde als „Bohse Safari“ vom Hersteller vertrieben und später, nachdem Lada die Rechte zurückgekauft hatte, über das reguläre deutsche Lada-Händlernetz unter der Modellbezeichnung „Lada Samara Fun“ vertrieben. Vom „Bohse Safari“ wurden rund 2000 Fahrzeuge gebaut.
Wegen hohen Alters des Geschäftsführers und Desinteresse von Nachfolgern, wurde die Produktion der Bohse Automobilbau GmbH eingestellt. Die letzten ca. 50 Fahrzeuge fanden zu 7.000 DM einen Käufer.
Text: Georg W.Pollak, sc. – Fotos Sammlung Pavel Kalina