42. Int. Rallye Wiesbaden fällt in Tschechien

Wenn am 9. Mai in Eschenfelden, östlich von Nürnberg die Startflagge zur 42. Internationalen Rallye Wiesbaden fällt, denken viele noch an die Zeit zwischen 1968 und 1971, wo die Rallye als Europameisterschaftslauf, mit Start in Nürnberg, überwiegend in der damaligen Tschechoslowakei ausgetragen wurde. Alles was zum damaligen Zeitpunkt in der europäischen Rallyeszene Rang und Namen hatte war damals mit dabei. Und mit über 200 Startern war es jedes Mal eine logistische Herausforderung für den Wiesbadener Automobilclub, die jedoch mit der Unterstützung mehr als 1000 Helfern des Automobilclubs der damaligen Tschechoslowakei und des Automobilclubs von Klatovy gemeistert wurde.

Orgafahrzeug Rallye Wiesbaden
Orgafahrzeug Rallye Wiesbaden © Fotoquelle und Bildrechte: Wiesbadener Automobilclubs

Um so bemerkenswerter war 1971 der Gesamtsieg des zu diesem Zeitpunkt noch völlig unbekannten Teams Walter Röhrl / Herbert Marecek. Im Nachhinein war die 33. Int. Rallye Wiesbaden, für Walter Röhrl der Start seiner eindrucksvollen Karriere, wie er es auch immer wieder selbst betont.

Der Wiesbadener Automobilclub entschied sich 1967 die Rallye Wiesbaden in die Tschechoslowakei zu verlegen, da es immer schwieriger wurde Genehmigungen in der BRD zu bekommen. Auf den engen, kurvenreichen, und zu dieser Zeit noch mehrheitlich unbefestigten Straßen in Böhmerwald und rund um die Kreisstadt Klatovy bot sich den Teams ein wahres Rallye Eldorado, das auch heute wenig von seiner Faszination eingebüßt hat.

Aus diesem Grunde hat man sich 2011 entschlossen die Tradition der Rallye Wiesbaden, nunmehr für historische Fahrzeuge neu zu beleben. Zwar geht es heute nicht mehr um die Erzielung von Bestzeiten, aber auch wenn die meisten Straßen heute besser ausgebaut sind, wird von den Fahrern einiges an fahrerischem Können abverlangt.

Bei den historischen Rallyes gilt es eine vorgegebene Strecke in einer vorgegebenen Zeit zu durchfahren. Das Ziel, meistens eine Lichtschranke, muss dabei Sekundengenau durchfahren werden. Bei Spitzenteams sind Abweichungen von 1/10 Sekunden zur Idealzeit Standard.

Etappenziel des ersten Tages ist der historische Marktplatz in Pilsen. Und sicherlich wird sich der ein oder andere Fahrer ein kühles Pils am Abend gönnen.

Am 10. Mai stehen dann Sonderprüfungen auf Sollzeit rund um die Kreisstadt Klatovy an. Der Automobilclub von Klatovy, mit dem der Wiesbadener Automobilclub seit 1968 zusammen arbeitet ist wie jedes Jahr auch bei dieser Rallye für die Organisation in Tschechien verantwortlich und hat über 100 Helfer im Einsatz, die für eine Reibungslosen Ablauf der Rallye garantieren.

Am Abend des 10. Mai ist Regensburg Etappenziel, wo Rallyeweltmeister Walter Röhrl die Teams gegen 18:00 Uhr am Best Western Hotel in Empfang nehmen wird, um danach,beim gemeinschaftlichen Abendessen, über Rallyegeschichten zu plaudern.

Etwas weniger stressig geht es dann am Samstag über deutsche Straßen, mit Stops in Berchingen 9:30 und Herbsthausen 13:00, in Richtung Wiesbaden. Nach insgesamt 1100 Kilometer, und fünf weiteren Sonderprüfungen, wird dann gegen 17:00 Uhr der erste Teilnehmer am Ziel vor dem Kurhaus in Wiesbaden erwartet, wo sicherlich viele Fans historischer Fahrzeuge den Teilnehmern einen gebürtigen Empfang bereiten.

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Norbert Seezer
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