Die schwäbische Marke NSU war ein Vorzeigeunternehmen des deutschen Wirtschaftswunders und 1955 größter Motorradhersteller der Welt. 1957. Nach fast 30-jähriger Abstinenz vom Automobilbau, präsentierte NSU auf der Frankfurter Automobilausstellung zum ersten Mal wieder ein Modell auf vier Rädern, den NSU Prinz.
Der pfiffige Kleinwagen für vier Personen hatte einen luftgekühlten Zweizylindermotor von 20 PS und einen Hubraum von 583 ccm. Wegen des großen Erfolgs des Autos folgten später die sportlichen Modelle NSU 1000 (1964) und NSU TT (1965). Beide kamen auch im Motorsport zum Einsatz und waren speziell bei den damals populären Bergrennen sehr erfolgreich. 1967 stellten die Neckarsulmer auf dem Hockenheimring mit dem NSU TTS schließlich das stärkste aller TT-Modelle vor. Sein 996 ccm großer Heckmotor kam auf 70 PS und beschleunigte das 700 Kilogramm leichte Auto auf stolze 165 km/h. Mit werksseitig lieferbarem „Speed-Satz“ für Renneinsätze leistete der TTS-Motor sogar 85 PS.
Die historische Abteilung der AUDI AG stellt auf der diesjährigen Techno Classica einen NSU Prinz 30 (Baujahr 1962), einen NSU Sport Prinz (Baujahr 1964) und einen NSU 1000 TTS (Baujahr 1970) aus. Ein weiterer Star auf dem Stand ist der NSU Ro 80. Audi Tradition zeigt in Essen zwei Autos dieser Modellreihe aus den Baujahren 1969 und 1977. Der NSU Ro 80 mit einem Zweischeiben-Wankelmotor wurde nach fünfähriger Entwicklungsarbeit 1967 auf der IAA in Frankfurt der Öffentlichkeit vorgestellt.
Noch im gleichen Jahr erhielt der Ro 80 als erstes deutsches Automobilvon einer internationalen Jury die Auszeichnung „Auto des Jahres“. Denn das Modell setzte neue Maßstäbe bei Straßenlage, Sicherheit, Komfort und Leistung. Zudem war es mit seiner futuristischen, keilförmigen Karosserielinie ein Meilenstein des Automobildesigns. Der NSU Ro 80 wurde von 1967 bis 1977 im Werk Neckarsulm produziert. In den zehn Jahren fuhren insgesamt 37.406 Einheiten vom Band. Der Ro 80 war das größte, avantgardistischste und zugleich letzte Modell von NSU.
1969 fusionierte das Unternehmen auf Betreiben der Volkswagen AG mit der Ingolstädter Auto Union GmbH zur NSU Auto Union AG. 1985 entstand aus dieser Vereinigung die heutige AUDI AG.