Tazio Nuvolari wurde 1892 in Italien in einer gut situierten Familie mit landwirtschaftlichem Einkommen geboren. Schon sehr früh huldigte er dem Rennsport. Tazio Nuvolari begann allerdings wie sein Vater und Onkel mit einem Fahrrad Rennen zu bestreiten. Bald wurde ihm das Fahrrad zu langsam, also sattelte er auf Motorräder um.
Sein erstes Rennen bestritt er 1920 im Cremona auf Norton. Gleichzeitig zog es ihn hin zu schnellen Autos. 1923 siegte er erstmals in Busto Arsizio. Im Jahr darauf brachte er einen völlig ruinierten Bianchi-Wagen, auf drei Rädern, buchstäblich auf den Felgen fahrend – das Lenkrad verlor er unterwegs – also mit improvisierter Lenkung, als erster ins Ziel!
Der Rennstall Deo Chiribiri bot ihm seinen ersten Vertrag als Profi-Rennfahrer an und stellte ihm Autos zur Verfügung. Gleichzeitig fuhr er Motorradrennen mit seiner kleinen Norton. Er schlug in Mantua und Cremona viel stärkere Bikes. Es folgte dann eine steile, erfolgreiche Karriere auf Bugatti Typ 35. Sieben Jahre gewann er für Bugatti ein Rennen nach dem anderen, inklusive der mörderischen Targa Florio.
Später nahm er das Angebot vom Enzo Ferrari an und siegte auf seinem Alfa Romeo P2. Mit einem AR 6C gewann er die Mille Miglia, allerdings mit einem Trick. Er täuschte seinem Rivalen Varzi einen Defekt vor.
Mit der Auto Union erlebte er als Werksfahrer ab 1938 die Krönung seiner schillernden Kariere, u.a. mit einem Sieg am GP Italia. Nach dem Krieg, er war bereits schwer an der Lunge erkrankt, errang er auf Sizilien 1950 auf Cisitalia seinen letzten Sieg. Bald darauf starb er als Folge eines Schlaganfalls mit nur 61 Jahren.
Nuvolari war nicht nur ein exzellenter Rennfahrer, sondern auch ein begabter Fotograf. Er hatte ein gutes Auge für Momentaufnahmen, kam viel herum, kannte viele interessante Menschen und fotografierte sie.
Im Tschechischen Technischen Museum in Prag wurden seine Fotografien, gut kommentiert, ausgestellt. Bei den Fotos besticht nicht nur die Komposition, oft zufällig, sondern auch die Schärfe, zum Teil auch das Spiel mit der Schärfentiefe.
Die Ausstellung begleiten noch mehrere authentische persönliche Gegenstände, darunter Nuvolaris geliebter Fotoapparat, Lederkappe und Rennkombi und natürlich auch einige Autos.
Gastautor: Fotos und Text Dr.Georg W. Pollak, sc. Zürich