In der Schweiz findet der an historischer Mobilität Interessierte immer wieder neue Orte an denen Sammlungen und Ausstellungen präsentiert werden. Das sind Orte für vielfältige Begegnungen. Heute wurde autobau AG in Romanshorn besucht.
Im Jahr 2007 kaufte Fredy Lienhard ein Areal mit brachliegenden Industriehallen. Nach nachhaltiger Sanierung, Beibehaltung der schützenswerten Gebäude in Fabrikstil, entstand eine Erlebniswelt. Im Jahr 2011 wurde zur Lienhard’s Erlebniswelt die „autobau Factory“ erweitert.
Im ehemaligen metallischen Riesentank, der der Schweizer Alkoholverwaltung diente, lagerten früher an die 2,8 Millionen Liter Schnaps. Heute beinhaltet dieser wunderbare Bau authentische Sammlerstücke aus dem Formel-Rennsport, darunter auch ein Rennwagen von Alain Prost.
Fredy Lienhard hatte sich entschlossen auch seine private Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Den Anstoß dazu gab ein außerordentlicher Besuch einer Schulklasse, als er die Begeisterung der Kinder beobachtete. Seit 2014 zog sich Fredy Lienhard aus der Firmen-Führung zurück und widmet sich seinem Hobby, der Sammlung und der Förderung des Rennsports für Jugendliche.
Es ist auch wichtig zu vermerken, dass sich alle Fahrzeuge in einem exzellenten Zustand befinden, alle fahrbereit sind und auch periodisch bewegt werden. Mehrere Hallen, voll mit automobilen Leckerbissen, sind miteinander organisch verbunden. Geboten wird auch Bewirtung und eine gastfreundliche Bedienung zu diversen Anlässen. Sitzgelegenheiten und Bars werden rege benutzt. Das Gebäude hat auch genügend Platz für Vorträge oder andere Veranstaltungen.
Fredy Lienhards Autosammlung ist zwar geprägt von Ferraris. Unter den 120 ausgestellten Preziosen befinden sich auch deutsche, italienische, amerikanische oder englische historische Fahrzeuge. Natürlich sind auch Porsche und Mercedes-Benz 300SL Roadster und 300SL mit Flügeltüren dabei.
Ein Ausstellungsbereich gehört den Kreationen des Schweizer Autobauers Franco Sbarro. Mehrere Oldtimer runden die die umfangreiche Präsentation ab.
Doch wer kennt den „Drahtesel“? Das Mofa Lista wurde anno dazumal in Degersheim hergestellt. Das wunderschöne Modell in grün hat einen Riemenantrieb und eine Parallelogramm Federgabel. Das ist ein Konstruktionsmerkmal, wie es noch heute bei einigen Modellen von Harley Davidson verwendet wird.
Das Auto-Paradies die autobau AG, ist immer mittwochs und sonntags für Besucher offen.
An dieser Stelle möchte ich mich für den ausserterminlichen Einlass und hervorragende Führung durch Jessica Ursch bedanken.
Text und Fotos: Dr. Georg W.Pollak, sc.