Retro Classics Bavaria

Nach Berlin, Bremen, Essen, Stuttgart hat nun auch Nürnberg eine „Oldtimer-Messe“ bekommen und in 2017 wird es noch mehr Oldtimer-Messen geben (Köln, Hamburg).

Die Retro Classics Bavaria, die erste Oldtimermesse in Nürnberg, hat ihre Pforten geschlossen. Probleme bereitete dort auch die Ausschilderung, Man musste schon wissen, dass lediglich der Eingang Ost Zutritt zur neuen Messe Retro Classics Bavaria gewährte. Wer am Haupteingang der Messe Nürnberg ankam, stand vor einem Rätsel.

Viele Besucher sind gekommen, trotz Eintrittspreisen von 20 € und 5 € Parkgebühr. Am Samstag und Sonntag waren die Gänge in den Nürnberger Messehallen teils regelrecht verstopft, aber ob es wirklich alles Überzeugungstäter oder aber viele Neugierige waren, lässt sich nicht definieren. Viele angeregte Gespräche wurden geführt, wie es auf einer Messe üblich ist.

Porsche 356A Speedster original
Porsche 356A Speedster original

Teilehändler waren von der Messe noch nicht überzeugt, weil ihr Angebot von den Schraubern und Restaurierern möglicherweise in Nürnberg nicht erwartet wurde. Eine typische Schrauberveranstaltung ist halt die Veterama im Frühjahr und Herbst.

Der Schwerpunkt lag auf Automobilen der hochpreisigen Händler, auch aus Italien (Alfa Romeo, Lancia). Viele Porsche, mancher Ferrari, aber auch frühe Käfer und VW T1 und ein gutes Angebot an teils sehr interessanten Youngtimern. Ein restaurierter Mini Cooper mit einer Preisauszeichnung von 42.000 € war schon heftig. Auch waren wieder einige Luxusautomobile der Marke Horch aus dem Horch-Museum und eines privaten Sammlers zu bewundern.

Erfreulicherweise waren auch einige Motorräder zu sehen. Die Schau mit historischen Omnibussen von Auwärter ist immer wieder sehenswert.

Am Samstag veranstalte ClasssicBid eine Auktion mit recht zwiespältigen Ergebnissen. Die Auktionsprofis kennen die Marktpreise, was den ihnen vertrauenden Verkäufern sehr entgegen kommt. Die Angebote lagen alle auf einem hohen Preislevel, die keine Schnäppchen ermöglichten. Dementsprechend hielten sich die Zuschläge in Grenzen und Interessenten müssen mit dem Verkäufer des jeweiligen Autos nachverhandeln. Lediglich ein Porsche 964, erreichte im Bietergefecht 600 € mehr als das Mindestgebot! Alle anderen Fahrzeuge blieben teils deutlich unter den Schätzpreisen und viele erhielten erst gar kein Gebot. Auktionen in Deutschland haben es weiterhin schwer …

Ich war gerne dort und werden gewiss wieder kommen. Der kleine Imbiss und Rast ist, wie bei allen Messen, extrem hochpreisig.

Die Oldtimer-Saison hat mit dieser Veranstaltung im Dezember ihr traditionelles Ende verloren. Schließlich steht Anfang Februar 2017 schon wieder die Messe in Bremen an, und da leidet doch etwas die Vorfreude, weil die Durststrecke so kurz wird. Aber auch das kann man so oder so sehen…

Gastautor: Achim Gandras – Oldtimer-Youngtimer-App