Big, bigger, Västeraas: Weltgrößtes US-Car-Treffen in Schweden

Blubbernde V8-Motoren, glänzendes Chrom und rollende Schätze aus drei Jahrzehnten US-Geschichte: Vom 7. bis zum 9. Juli versammeleten sich Fans und Freaks auf dem größten US-Oldtimer-Treffen der Welt — dem American Way of Drive in Schweden. Tausende US-Cars aus den 40er bis 60er Jahren stellten die Hauptattraktion der Veranstaltung dar, die auf dem Johannisberg-Flugplatz in der Stadt Västeraas stattfand.

Power big Meet in Schweden
Power big Meet in Schweden © Fotoquelle und Bildrechte: ampnet

Jedes Jahr ein Spektakel

Schon zum 39. Mal luden die Veranstalter ein. Von Rostlaube bis voll restauriert gab es unter den 20.000 Fahrzeugen Oldtimer in jedem erdenklichen Zustand. Zu den präsentierten Marken gehörten Cadillac, Ford, Chrysler, Buick und Oldsmobile und alles, was die Konstrukteure jenseits des Atlantiks noch in den Verkauf gebracht haben. Begutachtet wurden die US-Schlitten von rund 200.000 Besuchern, die das Veranstaltungsgelände und die Stadt mit ungewohnt viel Leben füllten. Ein besonderes Highlight erlebten die Einwohner Västeraas, wenn bei den abendlichen Ausfahrten unzählige US-Cars die Straßen der 100.000 Einwohner großen Stadt mit viel Blech, gigantisch großem Hubraum und guter Laune belagerten.

Oldtimer-Treffen in Schweden
Oldtimer-Treffen in Schweden © Fotoquelle und Bildrechte: ampnet

Die Teilnehmer reisten aus der ganzen Welt an, um ihre US-Autos zu präsentieren, zu verkaufen und die Modelle anderer Besitzer zu bestaunen. In elf Kategorien verglichen die Fahrzeugeigentümer sich untereinander, um eine der begehrten Auszeichnungen zu erhalten. Die meisten Fahrzeuge schafften es auf eigener Achse zum Flugplatz. Den wohl weitesten Weg legte ein Oldtimer-Fan aus Russland zurück: Er reiste aus der mitten im Land gelegenen Stadt Novosibirsk an und überwand dabei 5.000 km Straße.

Stilecht, nostalgisch und unvergesslich

Begleitet wurde das Spektakel durch im Stil der 40er, 50er und 60er gekleidete Besucher und nostalgische Musik von Elvis, Johnny Cash und anderen Größen jener Zeit. Zwischen Petticoat und Rock ’n‘ Roll mischten sich skurrile Persönlichkeiten, sehenswerte Umbauten und „alles andere als TÜV-taugliche“ Konstruktionen. Auch gehandelt wird auf dem Flugplatzgelände reichlich. Auf dem Power Swap Meet „einem großen Ersatzteilmarkt“ fanden Hobbyschrauber, Liebhaber und Händler eine gigantische Auswahl der heiß begehrten Teile. Angeboten wurde Ware in jedem Zustand. Viele der Oldtimer-Besitzer investierten unzählige Stunden, um die Ersatzteile aufzuarbeiten und in ihren Fahrzeugen zu verbauen. Für besonders viel Freude sorgte der American Way of Drive bei den umliegenden Tankstellen. Sie stockten ihre Vorräte im Vorfeld um etliche Gallonen auf.

Die Schweden und ihre US-Schlitten

Sie möchten wissen, warum das größte US-Car-Treffen der Welt ausgerechnet auf der östlichen Seite des Atlantiks im kleinen Schweden stattfindet? Dies dürfte unter anderem daran liegen, dass Volvo in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg nur geringe Stückzahlen produzierte — und Schweden deshalb massenweise Fahrzeuge aus den USA importierte. Zudem wanderten zwischen dem 19. und 20. Jahrhundert mehr als eine Million Menschen von Schweden nach Amerika aus. Viele der Nachkommen sind noch heute intensiv mit ihrem Ursprungsland verbunden.