Jährlich werden je nach Quelle rund 20.000 Autos ein Raub der Flammen – davon etwa ein Viertel durch Brandstiftung! Fachleute schätzen für die Mehrzahl der übrigen Brände, dass die Hälfte dieser Schadenfeuer durch Vorsorge verhindert werden könnte.
Häufigste Entstehungsgründe für Auto-Brände
Das Kraftstoffsystem besteht aus undichten oder porösen Kraftstoffleitungen im Motorraum zur Gemischaufbereitung nebst Kraftstofffilter. Wenn Benzin- oder Dieselgeruch auftritt, sollte man den Motorraum genau inspizieren! Vorsorglich sollte man im Rhythmus von zwei Jahren alle Schlauchverbindungen prüfen lassen.
Hydraulik und Ölversorgung
Sie spielen bei neuen Autos eine größere Rolle, etwa durch undichte Druckleitungen der Servolenkung, der Fahrwerkshydraulik oder der Schmierung des Turboladers, die bei Defekt meist einen Ölnebel auf Auspuffkrümmer und Turbolader versprühen, der sich schon nach 20 Sekunden auf dem glühend heißen Auspuffkrümmer, dem Katalysator oder dem Turbolader entzündet. Bei diesen Ursachen spielt auch der Marderbiss eine unrühmliche Rolle.
Elektrik und Elektronik, weil PKW meist keinen Zentralschalter für die Elektrik haben und die Bordspannung den Kurzschluss auch während des Brandes nähren kann. Durchgescheuerte Kabel, die zum Kurzschluss führen, lösen meist zunächst einen Schwelbrand aus. Es kann aber schnell mehr daraus entstehen, wenn man nicht rechtzeitig anhält, um dem Grund für flackernde Anzeigeinstrumente und Stromverlust nachzugehen. Moderne Elektrik und Elektronik vertragen kein „Rumbasteln“ – hier sollten nur Fachwerkstätten tätig werden. Und man sollte vorsorglich einen Zentralschalter installieren lassen.
Äußere Einflüsse wie glühende Zigarettenstummel, die von Vorausfahrenden aus dem Fenster geworfen werden und sich in der Kunststoffverkleidung der Vorderbaus „einbrennen“. Dies wird jetzt in der Brandanalyse intensiver verfolgt, da die Anzahl solcher Entzündungen steigend ist.
„Selbstentzündung” auf Parkflächen, die mit trockenem Gras oder Laub (Wald- und Wiesen-Parkplätze!) bedeckt sind, ist ein gefährliches Sommerthema – man sollte nicht auf trockenem Gras und trockener Heide parken, weil heiße Auspuffanlagen und Katalysatoren schnell zur Feuerursache werden können. Die „klassische”, im Wageninneren herunter gefallene Zigarette hingegen spielt statistisch nur eine geringe Rolle. Offensichtlich verstehen immer mehr Leute, dass Rauchen am Steuer sehr gefährlich ist.
Was tun, wenn’s brennt?
Ein Feuerausbruch kündigt sich auf den letzten Fahrkilometern durch Brandgeruch, Rauchentwicklung oder auch Ausfall bestimmter Instrumente und Leistungsabfall an. In diesen Fällen muss man schnell an sicherer Stelle so anhalten, dass Dritte durch den möglichen Brand nicht gefährdet werden. Alles abschalten, Warnblinkanlage an, Warnweste überziehen und umsichtig, aber rasch die Ursache suchen. Ist ein Feuerlöscher mit mindestens 2 Kilogramm Füllmenge oder eine der wirksamen Feuerlöschdosen an Bord, muss man den Löschstrahl gezielt mit dem nötigen Sicherheitsabstand, dennoch möglichst nah, direkt in die Flammen richten. Kurze, aufs Ziel gerichtete „Löschmittelstöße” sind am wirkungsvollsten, da sich der Löscher so auch nicht zu schnell entleert. Bei einem Unfall gilt, erst Menschen retten und bergen, dann das Feuer bekämpfen und schnellstmöglich über 112 die Feuerwehr rufen. Ist kein Löschen möglich, sollte man sofort die 112 anrufen, schnell und effektiv das Auto ausräumen und alle Dinge mindestens 50 m vom Fahrzeug entfernt abstellen, denn Fahrzeugbrände erzeugen eine enorme Strahlungshitze. Wann immer möglich, müssen sich Insassen und Gepäck mindestens 50 m in Fahrtrichtung VOR dem Auto befinden. Wenn möglich, auch das Warndreieck aufstellen.
In vielen südlichen, heißen Ländern Europas ist das Mitführen gefüllter Ersatzkanister nicht unbedingt zu empfehlen, weil sich Kraftstoff bei Hitze ausdehnt, der Kofferraum nicht zureichend kühl ist und Gase in den bis zu 80 Grad Celsius heißen Kofferraum dringen können.
Quelle: AvD