Vom 24. Oktober 2014 bis 23. Februar 2015 ist in der Flugwerft Schleißheim des Deutschen Museums eine Sonderausstellung zum Udet-Flugzeugbau zu sehen. Die Ausstellung erzählt die Firmengeschichte anhand zahlreicher Fotos, Archivalien und Modellen und beschreibt die Flugzeugtypen des Udet-Flugzeugbaus. Sie verdeutlicht den langen Schatten, den der Erste Weltkrieg auf Deutschland geworfen hat.
Der Flugzeugbau in Deutschland litt nach dem Ersten Weltkrieg unter einschneidenden Restriktionen der Alliierten. Nach den Bestimmungen des Versailler Vertrags bestand zeitweise ein absolutes Bauverbot. Trotz der widrigen Umstände begann das Unternehmen Udet-Flugzeugbau 1921 in München mit dem Bau von Sportflugzeugen, die bei Flugwettbewerben vorderste Plätze belegten. Auch Wasserflugzeuge und Verkehrsflugzeuge wurden gebaut. Das bekannteste Modell jedoch war 1925 der Doppeldecker U 12 „Flamingo“. Er wurde das Standardschulflugzeug der Deutschen Verkehrsfliegerschule (DVS) in Schleißheim. Der Udet- Flugzeugbau bestand bis 1926 und ging danach in den Bayerischen Flugzeugwerken in Augsburg auf.
In der Ausstellung werden maßgebliche Mitarbeiter der Firma vorgestellt, unter anderem der Namensgeber und Testpilot Ernst Udet, der Geldgeber Wilhelm Pohl und der Chefkonstrukteur Hans Henry Herrmann. Lokalgeschichtlich interessant sind die Örtlichkeiten, an denen die Flugzeuge gebaut wurden. Zeitgeschichtliche Aufnahmen und Lagepläne werden der heutigen Situation gegenüber gestellt. Von den vom Udet Flugzeugbau gebauten Flugzeugen ist kein einziges erhalten geblieben, es existieren nur noch Bauteile davon. So ist in der Ausstellung ein Flügelabschnitt des Kleinverkehrsflugzeug Udet U 8b und ein Motor zu sehen. „Im Schatten des Ersten Weltkriegs – Der Udet Flugzeugbau in München“ ist eine Sonderausstellung des Werftvereins und der Bayerischen Flugzeughistoriker.