30 Jahre Alfa Romeo Spider 3. Generation

Die ersten Alfa Romeo Spider der dritten Generation, gebaut von 1983–1989, werden jetzt 30 Jahre alt und bekommen das H-Kennzeichen.

Die Spider-Version Graduate war eine Hommage an den Film „The Graduate“ (Die Reifeprüfung). In dem mit der Musik von Simon & Garfunkel „Sound of Silence“, „Mrs. Robinson“, „Scarborough Fair“ untermalten Streifen spielte Dustin Hoffman als College-Absolvent seine erste große Rolle. In Schlüsselszenen des Films braust Dustin Hoffman alias Benjamin Braddock mit einem roten „Duetto 1600″ zu jener Kirche, in der seine Angebetete gegen ihren Willen verheiratet werden soll.

Alfa Romeo Spider 1983–1989
Alfa Romeo Spider 1983–1989 © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Alfa Romeo

Zwischen 1983 und 1989 entstanden 31.808 Einheiten mit dem klassischen 2,0-Liter-Doppelnockenwellen-Motor mit 128 PS, später 125 PS. Als US-Versionen wurden 19.040 und 2.598 Exemplare als Modell Quadrifoglio Verde „Grünes Kleeblatt“ gebaut. Weiterhin gab es noch 5.400 Alfa Romeo Spider mit einem 1,6-Liter-Motor mit 104 PS, später mit 101 PS.

Alfa Romeo Spider 1983–1989 Armaturen
Alfa Romeo Spider 1983–1989 Armaturen © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Alfa Romeo

Der Nachfolger des Ur-Spiders „Duetto“, jetzt mit einem Abrissheck, gebaut von 1969–1983, war ein Kind der in die Aerodynamik verliebten 80er Jahre. Die aus weichem Gummi gefertigte Heckspoiler-Lippe in kontrastierendem Schwarz und der deutlich vergrößerte Frontspoiler brachten der dritten Alfa Romeo Spider Generation den Beinamen „Aerodinamica“ ein. Die Design-Änderungen waren größtenteils amerikanischen Crashnormen und Vorschriften zum Fußgängerschutz geschuldet. So durften Parkrempler keine Karosserieschäden verursachen.

1986 zeigte Alfa Romeo auf dem Genfer Salon den neuen Spider 2000 Quadrifoglio Verde. Die Basis für dieses Modell war immer noch die dritte Generation der Baureihe. Das sowohl in Europa als auch in den USA angebotene „Grüne Kleeblatt“ hob sich mit zusätzlichen Seitenschwellern, einem modifizierten Frontspoiler und Heckstoßfänger sowie elektrischen Fensterhebern vom Standard-Modell ab. Die zierlichen Chromspiegel wurden durch deutlich größere Versionen aus schwarzem Kunststoff ersetzt.

Alle Alfa Romeo Spider ab Baujahr 1986 erhielten neben modifizierten Sitzen und Türtafeln zudem einen neuen Instrumententräger. An die Stelle der beiden großen Tuben trat ein Instrument, das Tacho und Drehzahlesser mit den Zusatzuhren für Öldruck, Batteriespannung, Tankinhalt und Wassertemperatur in einem Block vereinte. Der zuvor aus Kunststoff gefertigte Schaltknauf aus Holzimitat wich einer mit Leder bezogenen Version.

Auch der Motor wurde beim neuen Modell 1986 angepasst. Eine elektronische Zündung für niedrigere Verbrauchswerte und Emissionen war eine Neuerung. Die Leistung der Motoren wurde durch die Umstellung auf 125 PS beim 2,0-Motor und auf 101 PS beim 1,6-Liter-Motor gesenkt.

In den USA bot Alfa Romeo den Spider 2.0 ab 1986 in drei Versionen an. Gefertigt wurden der Quadrifoglio Verde mit Ledersitzen, Klimaanlage, Kassettenradio und neu gestyltem Hardtop, Veloce und Graduate. Letztere als Einstiegsversion mit Fensterkurbeln, Vinyl-Sitzen und -Verdeck sowie Stahlfelgen. Eine Klimaanlage und ein beim Händler zu installierendes Radio waren die einzigen Optionen.

1990 debütierte die vierte Generation des von Pininfarina gestylten Klassikers. Im letzten vollen Produktionsjahr 1993 gingen immer noch 75 Prozent aller Spider in die USA. Einer der weiteren Kernmärkte war nach wie vor Deutschland. Ende 1993 lief die Produktion eines der legendärsten und erfolgreichsten Alfa Romeo Modelle mit Heckantrieb nach 124.105 Exemplaren aus.

Ende 2012 trugen in Deutschland, nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) exakt 2.368 Alfa Romeo Spider der von 1966 bis 1983 gebauten ersten beiden Generationen das H-Kennzeichen. Der Alfa Spider ist damit in den Top-15 der meist zugelassenen Oldtimer das einzige Modell eines Herstellers aus Italien.