Unbekannter Veteran Leyat Modell Helica 2 V

Das Pro Lane Motor Museum und die Freunde der Helicas präsentieren auf den Schloss Dyck Classic Days vom 2.-4- August 2013 eines der wenigen Fahrzeuge der Marke Leyat. Das ungewöhnliche
Modell Helica 2 V wird im Fahrerlager in den Schloss-Innenhöfen und auf der Rundstrecke an der Bergahorn-Allee als eines der Highlights des Klassiker und Motorfestivals zu sehen sein.

Heute würde man sie „Concept-Cars“ nennen oder Designstudien – damals standen Sie für innovationsfreudige Erfinder mit Visionen, die sich oftmals letzten Endes leider als nicht marktfähig
heraus stellten.

Leyat Modell Helica 2V
Leyat Modell Helica 2V
© Fotoquelle und Bildrechte: Schloss Dyck Classic Days 2013
Wie immer, wenn ungewöhnliche Wege gegangen werden, sorgen ungewöhnliche Konzepte
damals wie heute für Aufsehen und bringen, selbst wenn langfristig nicht erfolgreich, spannende
und technisch fortschrittlichste Aspekte in den Automobilbau der großen Hersteller und des
„mainstreams“ .

So geschehen beim Fahrzeug-Pionier Marcel Leyat in Frankreich. Geboren wurde Monsieur Leyat
1885, ziemlich genau ein Jahr vor der Anmeldung des Benz Motorwagens durch Carl Benz zum
Patent 1886, also ganz knapp noch vor der Geburtsstunde des Automobils.

Marcel Leyat (1885–1986) begann 1913 mit dem Bau von ungewöhnlichen Automobilen in Kleinserie.
Der Markenname lautete Leyat, gelegentlich auch Hélica. Die Namen werden auch in Kombination
genutzt. Fast 14 Jahre baute Leyat seine Konstruktionen. 1927 endete die Produktion. Insgesamt
entstanden etwa nur 30 Fahrzeuge. Leyat wollte ungewöhnliche Wege gehen und war von
Aerodynamic fasziniert. Seine Fahrzeuge waren fahrende Flugzeuge oder fast fliegende Fahrzeuge.
Die Karosserie war einem Flugzeugrumpf nachempfunden und hatte keine Kotflügel über den
Rädern, sondern freistehende Räder – oftmals mit Radabdeckungen/Radkappen aus Aluminium über
den Speichenrädern wegen Gewicht und Luftwiederstand. Es kam ein luftgekühlter Zweizylinder-
Einbaumotor von A.B.C. zum Einsatz, der später sogar durch einen Dreizylindermotor ersetzt wurde.
Anstelle einer Kraftübertragung mittels Kardan oder Kette auf eine Achse besaßen die Fahrzeuge am
Bug einen großen Holz-Propeller. Dieser sorgte auf spektakuläre Weise für den Vortrieb, war mit
Stahlseilen abgespannt und wegen der Fußgängersicherheit von einem grobmaschigen Drahtkäfig
umgeben.

Die Konstruktionen waren Aufsehen erregend aber nicht wirklich erfolgreich. Der Marke war kein
Erfolg oder gar Durchbruch in den bewegten zwanziger Jahren beschieden. Marcel Leyat starb im
Jahr 1986 im Alter von 101 Jahren.

Ein Helica ist im Musée des Arts et Métiers in Paris zu besichtigen. Von den von 1913 bis 1927
entstandenen 30 Fahrzeugen existieren heute nur noch 7 bekannte Fahrzeuge. Einige in Frankreich,
aber auch ein Fahrzeug in Italien, eines in England und in Amerika.

Im Jahr 2004 gründete sich in Frankreich die L’association “Les Amis de l’Hélica” – die „Vereinigung
der Freunde der Helicas“, hier werden Fahrzeuge rekonstruiert, restauriert und die Geschichte eines
ungewöhnlichen Konstrukteur gesammelt und bewahrt. Weltweit wird Verbindung im kleinen Kreis
der Besitzer und Enthusiasten gehalten.

Zu den Classic Days 2013 kommt ein Fahrzeug der Marke Leyat – Modell Helica 2 V – aus dem Jahr
1919 mit einer Einstiegstür und zwei Sitzplätzen.

Weitere Informationen finden Sie im Artikel Classic Days 2013: Das Programm.