Das 7. Treffen für historische Postfahrzeuge in Heusenstamm bot einen sehr seltenen Einblick in ein Depot eines Museums, dem Museum für Kommunikation Frankfurt am Schaumainkai 53. Die Veranstaltung war, sicherlich auch wegen des April-Wetters im Mai sehr gut besucht. Anzumerken ist, dass das Depot einen sehr aufgeräumten und sauberen Eindruck beim Besucher hinterlassen hat.
In der großen Halle waren nicht nur die gesammelten Fahrzeuge der ehemaligen Deutschen Reichspost, Deutschen Post der DDR und Deutschen Bundespost zu sehen, sondern auch große und kleine Fahrzeuge der Nachfolgeunternehmen nach der politisch gewollten Trennung in Telekom, Deutsche Post und Postbank. Bemerkenswert war auch der große Anteil an vorhandenen Kutschen, aus der Zeit vor der großen Welle der Motorisierung in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts in den unterschiedlichster Bauarten.
Weiterhin waren historische Fahrzeuge aus den Bereichen Übertragung für Funk und Fernsehen abgestellt. Wer bisher meinte, dass Postfahrzeuge gelb waren, der irrt gewaltig, denn man konnte neben gelben, grauen, roten, blauen auch weiße historische Fahrzeuge in der restlos voll gestellten Halle sehen. Viele historische Sammlerstücke waren in Kisten und Regalen verstaut.
Auf dem Freigelände präsentierten einige Eigentümer ihre nunmehr privaten ehemaligen bestens wieder hergerichteten Einsatzfahrzeuge der Post überwiegend ausgestellt mit den ehemaligen Kfz-Kennzeichen der Post.
Ein anschließende sachkundige Führung in die historische Welt der Telekommunikation war sicherlich ein Höhepunkt des Nachmittags. Gezeigt wurden historische Handapparate, Vermittlungstische, Vorführungen der Relais-Wähltechnik in 80 Jahren Vergangenheit, ehemaliger Postdienste wie Morsen, Telex, Btx (Vorläufer des Internet), Rundfunk und Fernsehen seit den Anfängen in den 20er Jahren, Übertragungseinrichtungen per Kabel und Funk der Fernmelder rundeten den informativen Besuch ab. Ebenfalls eine Kunstsammlung mit Motiven der Post war im Archiv zu sehen. Viele dieser Kunstwerke habe früher in den Amtsstuben höherer Beamte die Wände verschönert.