Besondere Oldtimer-Schönheiten im Schlosspark

In den Parkanlagen des Blühenden Barock zu Ludwigsburg wird dieses Jahr noch größer gefeiert, schließlich findet vom 31. Mai bis 2. Juni zum zehnten Mal „RETRO CLASSICS meets Barock“ statt. Nicht nur die Marke Porsche steht bei diesem Klassiker-Event im Vordergrund, sondern auch
seltene Einzelstücke, die erstmals in Ludwigsburg gezeigt werden. Beim Schönheitswettbewerb der prestigeträchtigen Oldtimer, dem Concours d´Élégance, treten die Schönsten der Schönen im Wettbewerb um den Haupt-Award „Großer Preis von Deutschland“ an.

Retro Classics meets Barock
Retro Classics meets Barock Abbildung: Rover © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

Jahr für Jahr begeistert der Oldtimer-Event im Garten des „Blühenden Barock“ im Schloss Ludwigsburg rund 30.000 Besucher, die die Luxus-Automobile und liebevoll gepflegten „Brot- und Butter“-Oldtimer bestaunen. Elegante Automobile, die mindestens 50 Jahre alt sind, nehmen am Concours d´Élégance teil. Eine hochkarätige Jury wertet nach den Regeln der FIVA, welche Oldtimer Preise bekommen. In den vergangenen Jahren nahmen exklusive Oldtimer der Marken
Maybach, Mercedes-Benz, Lancia, Alfa Romeo, Rolls-Royce, Delahaye und Delage den „Grossen Preis von Deutschland – Automobile Eleganz“ mit nach Hause.

In diesem Jahr treten neben zahlreichen anderen Raritäten wieder drei besondere
Klassiker im Oldtimer-Schönheitswettbewerb an. Aus dem Jahr 1921 stammt ein Farman A6 B Super Sport Torpedo, der einst von seiner Königlichen Hoheit Maharadscha von Idar für die Tigerjagd geordert worden war. Nachdem er selbst sehr gerne mit dem Fahrzeug unterwegs gewesen war, stellte der Maharadscha den sportlichen Wagen seinem Bruder Sir Bhom Pal zur Verfügung, der ihn etwas lieblos abstellte, bis ihn Rolls Royce Sammler John Fasal 1967 in den Garagen des Palastes entdeckte und erwarb. Langjährige Restaurationsarbeiten folgten, da es zu diesem seltenen Fahrzeug kaum Ersatzteile gab, bevor der deutsche Oldtimersammler Wolfgang Gawor – dem das Fahrzeug inzwischen gehörte – sich über den wieder hergestellten Wagen freuen durfte.

Weiteres Prachtstück im Wettbewerb ist der Avions Voisin OC1 „Presidential Coupé“ von 1921. Es handelt sich um den ältesten noch existierenden Avions Voisin überhaupt und diente in den Jahren 1921 bis 1926 der französischen Regierung.

Auch er wurde in den Tiefen einer Scheune in den 1960er Jahren gefunden und zum heutigen Glanz gebracht. Seit der Restauration wurde der Klassiker in Paris auf dem Louis Vuitton Concours d’Elegance Parc de Bagatelle und in Pebble Beach beim Schönheitswettbewerb vorgestellt.

Ein sportlicher Vertreter der Oldtimer-Szene ist der berühmte BMW 328 „Schlüter“ von 1939. Grubenholzhändler und Privatrennfahrer Walter Schlüter kaufte sich im Jahr 1937 einen serienmäßigen BMW 328, den er umgehend mit einem komplett neuen Aufbau ausstatten ließ. So entstand ein Kunstwerk aus Aluminium, der bei vielen deutschen Rennen seiner Zeit zu sehen war und von den Briten nach dem Krieg sogar irrtümlich für einen Mille-Miglia-Roadster gehalten wurde!

Aprili
Lancia Aprilia © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

Ergänzend zum Concours d’Elegance findet in Ludwigsburg an diesem Wochenende mit etwas moderaterem Reglement auch das „Festival of Classics Cars“ für Fahrzeuge deren Baujahr 30-50 Jahre zurückliegt statt. Es ist auch eine Chance für Fahrzeuge, die bereits einmal beim Concours d´Élégance teilgenommen haben.

Die Sonderschauen
Neben den Klassikern, die am Concours d´Élégance teilnehmen, widmet sich die diesjährige RETRO CLASSICS meets Barock in einer Hommage dem verstorbenen Designer Ferdinand Alexander Porsche mit einer Präsentation des legendären 911er am Schloss-Rondell. Ferdinand Alexander Porsche hatte diesen Wagen unter der Maxime „Design muss funktional sein“ geschaffen und sich damit ein Denkmal auf Rädern gesetzt. Als weitere sportliche Kollegen aus Zuffenhausen sind der „Jägermeister-Porsche“ und der auffällige Kremer-Porsche 935 mit K3-Lackierung zu
sehen.

Ein weiterer Höhepunkt ist das große Sonderfeld „50 Jahre Pagode“ zum Geburtstag des Models. Der Mercedes, der auf Grund seiner Dach-Form den Beinamen „Pagode“ erhielt, zählt zu den feinen Exemplaren des sportlichen Automobildesigns der Nachkriegszeit.

Im nahen Märchengarten dreht sich am Sonntag alles um den „Fashion Award“. Nicht aktuelle Mode wird prämiert, sondern das beste Outfit, das dem Jahrgang des mitgebrachten Oldtimers entspricht. Ein Augenschmaus auch für die Zuschauer, die das „Picknick im Park“ mit Schlaghosen und Blümchen-Romantik der 70er Jahre, den Nadelstreifen-Anzug zur Gangster-Limousine oder die opulente Hut-Kreation zum Rolls-Royce sehen wollen.