Auf der Retro Classics 2013 war eine bemerkenswerte Ausstellung von Fahrzeugen des ehemaligen französischen Herstellers Delahaye zu sehen. Überwiegend waren 25 Luxusfahrzeuge mit unterschiedlichsten Sonderkarosserien ausgestellt, die vom Delahaye-Club zusammen getragen wurden. Der Veteran, ein Delahaye 32 aus dem Jahr 1912 und als jüngstes Exponat, ein 235 Cabriolet von Chapron mit dem Baujahr 1953, rundeten die Sammlung von Luxusmobilen ab.
Delahaye war ein französischer Automobilhersteller und begann die Fertigung im Jahr 1894. Am Beginn der Fertigung standen ein- und zweizylindrigen Autos mit Riemengetriebe und Kettenantrieb auf die Hinterräder. Seit der Entwicklung eines V6-Motors mit 2,6 Liter Hubraum gehörte Delahaye zu den innovativen Autoherstellern in Europa. Das Unternehmen vergab Lizenzen nach Deutschland und USA für Konstruktionen. Die Blütezeit für das Unternehmen waren die 30er Jahre. Damals zählten sicherlich die Fahrzeuge von Delahaye zu den schönsten Automobilen der Epoche. Auf die Chassis von Delahaye wurden von bekannten Karosserieherstellern wie Figoni & Falaschi, Chapron und Letourneur et Marchand Luxuskarosserien gebaut.
Nach dem Krieg wurde die Produktion der Luxusfahrzeuge wieder aufgenommen, doch der Absatz ließ nach und stagnierte 1951 bei ca. 100 Automobilen im Jahr. Auf den Chassis bauten die damaligen Karosseriebauer wie Figoni & Falaschi, Beutler in Thun, Guilloré, Chapron, Graber in Wichtrach, Langenthal, Letourneur & Marchand, Sécheron, Pennock, Saoutchik, Motta/Charbonneaux unterschiedlichste Modellvarianten.
Im Jahr 1954 wurde Delahaye von Hotchkiss übernommen und legte die Pkw-Produktion still. Unter der Bezeichnung Hotchkiss-Delahaye wurden dann LKW produziert. Im Jahr 1956 verschwand der Name Delahaye. Ein weiteres Kapitel der französischen Automobilgeschichte wurde abgeschlossen.