In der Industrie und auf nicht fertig werdenden Projekten, zum Beispiel dem Flughafen Berlin-Brandenburg, wird für bereits eingebaute technische Geräte ein regelmäßiger „Werterhaltungsbetrieb“ vorgenommen. Das Wort kannte ich bisher noch nicht, aber es trifft den Kern der Tätigkeit recht exakt.
Ein Werterhaltungsbetrieb macht Sinn, denn durch längeren Stillstand können Luftfeuchtigkeit, sich bildendes Kondenswasser und andere Einflüsse Schäden an technischen Geräten verursachen. Doch was hat Werterhaltungsbetrieb mit unseren historischen Fahrzeugen zu tun? Ich denke doch eine ganze Menge.
Grundsätzlich ist der lange und ununterbrochene „Winterschlaf“ für unsere klassischen Fahrzeuge von November bis März für die Werterhaltung der Technik nicht sinnvoll. Standschäden kann durch gezielte Bewegung vorgebeugt werden.
Sinnvoll ist es, spätestens alle vier Wochen, bei trockener Witterung den Oldtimer zu starten und mindestens 50 km zu fahren. Bei einem Rundkurs, außerhalb „Stop-and-Go-Verkehr“ werden alle mechanischen Teile des Fahrzeugs bewegt, die Technik warm gefahren und mögliche Ansätze von Ablagerungen durch die Wärmeentwicklung des Motors vernichtet. Ablagerungen im Vergaser werden verhindert. Ebenso werden die Gelenke des Fahrwerks bewegt und Standplatten vorgebeugt.
Nach dem Abstellen, sollte ein kleiner Spalt des Fensters geöffnet bleiben, um eine Zirkulation der Luft im Innenraum zu ermöglichen. Abgeschlossene Feuchtigkeit im Innenraum führt zu muffigem Geruch und im schlimmsten Fall zu Schimmelbildung. Nach der Fahrt zum Schutz vor Flecken auf dem Lack lohnt sich die Abdeckung des Schmuckstücks mit einem sogenannten Autopyjama.
Auf jeden Fall sollte die Handbremse während der Abstellzeit nicht angezogen werden, damit die Handbremse bei der Wiederinbetriebnahme nicht fest sitzt. Der Tank sollte möglichst voll sein, da möglichst wenig Sauerstoff auf die Zersetzung des nicht mehr so haltbaren Benzins einwirken kann.