Vor sogenannten “Bankern” und “Versicherungsvertretern” übe ich größte Zurückhaltung und das aus guten Gründen. Hier geht es nicht um die Menschen, die möglichst viele Versicherungen mit möglichst hohen Prämien zur Erzielung eines maximalen eigenen Einkommens abschließen wollen, sondern um den effektiven Schutz eines klassischen Autos.
Es gibt viele Versicherungsgesellschaften, die ohne zwischen den Kunden und der Versicherungsgesellschaft geschaltete Vermittler arbeiten und somit in der Kalkulation der Prämien in der Regel preiswerter sind. Bereits bei der Höhe der Haftpflichtversicherung unterscheiden sich die Prämien. Grundsätzlich sind Prämien für Fahrzeuge mit H-Kennzeichen günstiger als für normale Alltagsfahrzeuge, da bei einem Fahrzeug mit H-Kennzeichen nachgewiesen werden muss, dass der Halter auch noch ein zweites Fahrzeug als Alltagsfahrzeug besitzt. Auch variiert die Haftpflichtversicherungsprämie mit der Höhe der voraussichtlich gefahrenen Kilometer pro Jahr. In der Regel werden historische Fahrzeuge kaum mehr als 5000 Kilometer in einer Saison bewegt.
Je nach gesichertem Abstellort, Fahrzeugtyp und Alter variieren die Kaskoprämien. Die Kaskoversicherung erscheint mir gerade bei klassischen Fahrzeugen wichtig, da Brand in einer Garage, Scheune oder Halle nicht ganz unwahrscheinlich sind und andererseits selten vorkommende, jedoch selbst verursachte Karosserieschäden in der Deckung mit enthalten sind. Oldtimer Fahrer verursachen statistisch sehr wenige Unfälle!
Ob ein Gutachten, erstellt durch einen Kfz.-Sachverständigen mit ein paar Bildern und wenig Beschreibung im Falle eines Schadens hilfreich ist und von der Versicherung angemessen entschädigt wird, wage ich zu bezweifeln. Versicherungen leben davon, dass sie Prämien einnehmen und für Schäden möglichst wenig Geld an die Versicherten zurück geben, so dass der Betrag zwischen Einnahmen und Ausgaben (Gewinn) maximiert wird. Sehr oft gibt es bei der Regulierung eines Schadenfalls Streit zwischen Versicherungsgeber und Versicherungsnehmer. Werbung und Versicherungsvertreter wollen ja nur an unser Geld kommen! Bankberater und Versicherungsvertreter haben auf die Schadensregulierung in der Regel keinen Einfluss!
Auch bei einer der letzten Oldtimer Auktionen in Frankfurt zeigte sich wieder einmal, dass Schätzwerte für Klassiker Papierwerte sind und nicht die wirkliche Einschätzung von potentiellen Käufern wieder geben.
Im Voraus kann man nie sagen, ob eine gewählte Versicherung gut ist, das zeigt sich erst im Schadenfall wie “kulant” und mit der persönlich eingeschätzten richtigen Summe abgerechnet wird.
Hilfreich ist auf jeden Fall eine gute eigene und detaillierte Fotodokumentation, auch von Details und gesammelten Rechnungen, um einen bestimmten Zustand gegenüber der Versicherung und möglicherweise einem Gericht zweifelsfrei beweisen zu können.