Opel Classic Kapitän P2.5 zu Gast in Bad Nauheim

Die Organisatoren auf dem Gelände des Dolce haben sich für die Veranstaltung am Sonntag, 6. Mai 2012 etwas ganz besonderes ausgedacht. Durch das großzügige Entgegenkommen der Opel Classic in Rüsselsheim wird in Bad Nauheim der extrem seltene Opel Kapitän P2.5 präsentiert. Er ist auch bekannt geworden unter dem Namen „Schlüsselloch-Kapitän“.

Opel Kapitän P2.5 © Opel Classic Archiv der Adam Opel AG

Tatsächlich gab es vom „Schlüsselloch-Kapitän“ auch vier oder fünf echte Coupés, die von Autenrieth in Darmstadt mit aufgesetzten Heckflossen in Handarbeit hergestellt wurden. Lediglich ein Fahrzeug ist erhalten geblieben.

Schlüsselloch © Opel Classic Archiv der Adam Opel AG
Die senkrechten Rückleuchten in Form eines Schlüssellochs führten zu dem nicht offiziellen Produktnamen. Tatsächlich gab es vom „Schlüsselloch-Kapitän“ auch vier oder fünf echte Coupés, die von Autenrieth in Darmstadt in Handarbeit mit aufgesetzten Heckflossen hergestellt wurden.

Im Juni 1958 wird der Opel Kapitän P2.5 vorgestellt. Er folgt dem amerikanischen Stil des im August 1957 präsentierten Opel Rekord P1. Besondere Merkmale sind die stark gebogene Front- und Heckscheibe im Stil der amerikanischen Automode mit Heckflosssen und Panoramascheiben aus der Zeit von Bill Haley und Elvis Presley. Der Opel Kapitän P2.5 hatte für damalige Verhältnisse in Deutschland eine gewaltige Länge von 4,83 m Länge. Zielgruppe waren Vorstände, Geschäftsführer und Direktoren, die keinen der großzügigen und repräsentativen Limousinen wie Mercedes Adenauer 300er oder BMW „Barockengel“ fahren wollten.

Der Kapitän war gegenüber seinem Vorgänger mit viel Chrom und Zierrat prächtig geraten und hatte einen gravierenden Nachteil. Durch das hintere Panoramafenster und das herunter gezogene Dach, angelehnt an die Form eines Coupés, war der Einstieg durch die hinteren Türen extrem beengt und die Kopffreiheit recht gering. Damals trugen noch viele Herren und Damen Hüte beim Autofahren und die Zielgruppe verweigerte sich dem neuen Modell wegen der beengten Platzverhältnisse auf der Rückbank. Lediglich 34.842 Modelle wurden in Rüsselsheim von Juni 1958 bis Juni 1959 produziert. Überlebt haben davon weniger als 100 Exemplare. Der 6-Zylinder Reihenmotor mit 2473 ccm Hubraum leistete 80 PS bei 4.100 U/Min, war gut für eine Höchstgeschwindigkeit von 142 km/h und mit dieser Motorisierung zur damaligen Zeit Beherrscher der linken Spur auf den noch leeren Autobahnen. Die manuelle Dreigangschaltung war für die enorme Elastizität des Motors völlig ausreichend, der übrigens auf eine Konstruktion aus dem Jahr 1936 zurück geht.

Großvater berichtete immer, dass er zwischen Frankfurt und Kassel den Mittelstreifen bei Dunkelheit als Richtschnur für die Fahrt nutzte. Die Beleuchtung besitzt auch heute noch bei der 6-Volt-Anlage die Leuchtkraft einer altmodischen Taschenlampe mit Glühbirne.