Wie die Zeit vergeht, denn auch der Renault R4 wird in diesem Jahr 50 Jahre alt. Damals war es ein echtes Kultauto neben dem Citroen 2CV bei Studenten und jungen Familien. Beide hatten eine charakteristische Krückstockschaltung wie früher in einem DKW. Alles an dem Auto war extrem einfach gehalten und Luxus gab es keinen. Die Motorleistung war mit 26 PS, später 34 PS zeitgemäß bescheiden. Fortschrittlich war das kastenförmige Raumkonzept und der Frontantrieb. Die Seitenneigung in den Kurven war berauschend. Was haben wir nicht alles transportiert, den kleinen R4 überladen und preiswert auf weiten Reisen in der Blechhütte mit fünf Tüten übernachtet. An einem R4 wurde auch nur das Notwendigste repariert, Hauptsache der kleine Franzose bewegte sich. Manchmal benötigte er neue Achswellen, denn die waren teilweise von schlechter Qualität.
Im Jahr 1961 begann die Produktion. Der Renault 4 ist die erste Kombi-Limousine mit vier Türen, großer Heckklappe und variablem Innenraum gewesen. Als 1992 die Produktion eingestellt wurde, sind mehr als acht Millionen Exemplare des R4 produziert worden. Die Änderungen während der langen Bauzeit waren minimal und die Qualität des Vehikels nicht berauschend. Der Rost hat den Karosserien nach wenigen Jahren bei der Hauptuntersuchung das Aus beschert. Der Renault R4 war im wahrsten Sinne des Wortes ein Nutzfahrzeug.
Ein ganz großer Renault R4 Fan nahm an der Rallye Monte-Carlo Historique 2011 mit einem Renault 4L teil.
Renault erweiterte damals die Palette um den größeren R6, der jedoch nie den Erfolg des R4 wiederholen konnte. Der Renault 4 wurde in mehr 8 Millionen Mal gefertigt.