Der Jaguar XJ13, ein flacher grüner Roadster mit V12-Mittelmotor war ein Star von Jaguar Land Rover bei den Classic Days Schloss Dyck.
Der Jaguar XJ13 war ursprünglich für die 24 Stunden von Le Mans entwickelte worden, trat dort aber erst jetzt, 50 Jahre später, bei den Le Mans Classics an. Beim Oldtimer-Grand-Prix präsentierte sein Testfahrer Norman Dewis den 1966 gebauten Prototypen auf dem Nürburgring. Auch wenn er nie ein Rennen bestritt, genießt der nur einmal gebaute XJ13 Kultstatus.
Seine in British Racing Green lackierte Roadster-Karosserie aus der Feder von Malcolm Sayer und die Konstellation mit V12-Mittelmotor haben bis heute nichts an Reiz verloren. Dass er auf Order von Firmenchef Sir William Lyons im Verborgenen und nur an Wochenenden von einem kleinen Team entwickelt werden durfte, trug zur Legendenbildung bei. An das Aluminium-Monocoque war der Motor als mittragendes Element angeschraubt; zusammen mit Getriebe und Hinterradaufhängung bildete er eine komplett abnehmbare Einheit. Mit dem 472 PS starken „Dreizehner“ reichte Jaguar Testfahrer Norman Dewis Höchstgeschwindigkeiten von 320 km/h.
Angedacht war ein Einsatz bei den 24 Stunden von Le Mans, zu dem es aber nie kommen sollte. Am zweiten Juli-Wochenende im Rahmen der Le Mans Classic kam es dann für den XJ 13 dann mit 50 Jahren Verspätung doch noch zu seinem Le Mans-Debüt. Mit Michael Quinn, dem Enkel von Jaguar Gründer Sir William Lyons am Steuer, legte er unter Wahrung einer Maximaldrehzahl von 4000 Umdrehungen drei Demo-Runden rund um den legendären Circuit des 24 Heures zurück, eskortiert von 99 weiteren Raubkatzen: dem Le Mans-Sieger XJR-9 von 1988, je einem Jaguar F-Pace und F-Type SVR, einer Handvoll Jaguar F-Type Project 7 sowie dem gesamten Starterfeld der Jaguar Classic Challenge.
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Nach einem Zwischenstopp bei den Classic Days auf Schloss Dyck macht der XJ13 nun beim Oldtimer-Grand Prix seine Aufwartung. Zusammen mit jenem Mann, der wie kein anderer das Auto kennt und – trotz eines schweren Unfalls in ihm – noch immer liebt. Es war im Januar 1971, als Jaguar den fast schon in Vergessenheit geratenen Zwangspensionär Norman Dewis für einen Promotion-Film noch einmal reaktivierte. Bei 220 km/h brach in einer Steilkurve die hintere rechte Felge, der XJ13 überschlug sich mehrmals und kam erst im schlammigen Infield zum Stehen. Dewis blieb unverletzt. Seine Tochter Linda bat ihn danach, „bitte nie mehr in dieses Auto zu steigen.“ „Aber ich konnte ihr dieses Versprechen nicht geben, meine Liebe und Zuneigung zu diesem Auto sind einfach zu groß“, bekennt der längst selbst zur Legende gewordene, inzwischen 96-Jährige Dewis.