Fast 3.000 Oldtimer und 12.000 Besucher kamen zum 4. Oldtimer- und Luftfahrtfestival in Eutingen im Gäu. Bei strahlenden Sommerwetter herrschten am Sonntag Idealbedingungen für das Oldtimer- und Luftfahrtfestival „Mobile Legenden“. Obwohl das Gelände nochmals um rund 2 500 Quadratmeter erweitert worden war, sah es zur Mittagszeit so aus, als müssten einige historische Fahrzeuge außerhalb parken.
Bunte Fahrzeugparade
Tatsächlich gab es ein buntes Vielerlei zu bewundern. Bei den Pkw reichte das Spektrum von den kleinsten Messerschmidt-Kabinenrollern, Goggomobilen und Isettas bis zu den mächtigen US-Cars mit ihren wuchtigen Designs, von den Klassikern der Marken Mercedes-Benz, BMW, DKW (Audi), Ford, Jaguar, Austin-Healey oder Alfa Romeo bis zu heute kaum noch bekannten Legenden wie Alvis, Borgward, Triumph oder Lagonda.
Gerade das US-Cars-Treffen auf einem separaten Geländeteil hatte großen Zulauf. Mit über 100 Fahrzeugen war die Fläche rasch zugeparkt, sodass sich noch viele „Ami-Schlitten“ unter die übrigen Oldtimer mischten.
Kaum weniger vielfältig waren die Schlepper, Traktoren und Zugmaschinen der Marken Hanomag, Lanz, Deutz, Ursus, Porsche und anderer Marken. Allein die „Kolbenquäler Schwabenland“ waren mit 34 Schleppern angereist und erzählten auf der Aktionsfläche an beispielhaften Prunkstücken
deutsche Traktorengeschichte.
Auch viele historische Busse, Lkw und Militärfahrzeuge bereicherten die Fahrzeugschau. Sehr stark vertreten waren die Unimogs. Wie in jedem Jahr demonstrierte das Unimog-Museum Gaggenau die schier unglaubliche Geländegängigkeit dieser klassischen Arbeitstiere im Unimog-Parcours, der in diesem Jahr noch steiler, noch tiefer, noch „schikanöser“ war – sehr zur Freude der mitfahrenden Besucher.
Legenden am Himmel
Immer wieder reckten auch die Besucher, die nicht direkt am Flugfeld standen, die Köpfe in den Himmel. Dort zeigten Thomas Bader mit seiner Extra 330, Christian Zok mit seinem Motorsegler Fournier RF-4 oder der erst 23-jährige Stefan Zistler mit dem Nurflügel-Segler Fauvel AV-36 wieder atemberaubende Loopings, Rollen und Trudelmanöver. Drei russische Jakowlew Jak-52 zogen mit beeindruckendem Motorsound Formationsschleifen am Himmel und Guido Lutz zeigte mit der Cri-Cri das kleinste zweimotorige Flugzeug der Welt. Einen Höhepunkt im Flugprogramm setzte Wilhelm Heinz mit seiner 72 Jahre alten, rasanten Mustang P-51 „Lousiana Kid“. Im Höllentempo brauste er
übers Flugfeld hinweg und zeigte spektakuläre Loopings und Schrauben.
Begeisterte Rallye-Teilnehmer
Schon am Morgen waren 26 Teams zur Oldtimer-Rallye „Tour Natur“ gestartet. Sie führte über rund 150 Kilometer durch den Nordschwarzwald – auch dort war das Wetter herrlich. Fünf Teilnehmer ohne eigenen Oldtimer hatten das große Los gezogen: Sie gewannen die Teilnahme bei
Preisausschreiben in ihren Zeitungen. Die Fahrzeuge stellte der „Legenden Classic Car Club“ von Mercedes Benz zur Verfügung: Drei SL-Roadster, allesamt Cabrios, eine 280er-S-Limousine und einen Porsche 911 Carrera, ebenfalls ein Cabrio. Alle Teams lösten an mehreren Stationen Aufgaben wie Reaktionstest, eine Distanz von neun bis 15 Metern möglichst genau fahren oder Gewicht schätzen.
Die Teilnehmer waren begeistert von der abwechslungsreichen wildromantischen Route und dem reichlichen Mittagessen in Vollmers Mühle in Seebach. Und von der Schwarzwaldhochstraße aus gab es eine fantastische Fernsicht bis in die Vogesen.
Gastautor: Stefan Dangel