Die 45. Ausgabe des Oldtimer-Grand-Prix am Nürburgring 2017 ist bereits ein Beweis für seine Nachhaltigkeit. Straffes Programm, kaum Auszeiten, passende Kommentare der Sprecher und einwandfrei funktionierende Logistik machen aus dieser Veranstaltung ein empfehlenswertes automobiles Vergnügen.
Automobile aus den letzten 100 Jahren tummelten sich in, man staune, frei zugänglichen Boxen. Die Fahrer und Fahrzeugbesitzer sind meistens trotz des Rennstresses bereit, auf Fragen zu antworten und lassen auch überall fotografieren.
Wir konnten vielen Rennen beiwohnen. Historische Rennfahrzeuge bestachen durch ihre Originalität und Charme der vergangenen Zeiten. Viele Fahrer haben wir sogar in zeitgenössischen Overalls gesehen. Aus Sicherheitsgründen ist ein Helm beim Fahren Pflicht.
Die Zuschauer hatten genügend Verpflegungsmöglichkeiten, Warteschlangen waren die Ausnahme. Obwohl es am Freitag regnete und die die Fahrbahn rutschig war, konnte man keine nennenswerten Zwischenfälle registrieren. Alle Ausrutscher verliefen glimpflich.
Die Zuschauer erlebten auch einen „Le-Mans-Start“, d.h. die Fahrer mussten zu den Fahrzeugen rennen. Heute ist er obsolet geworden, da die Sicherheit und Gurtpflichten dieser Startprozedur entgegen stehen.
Eine Attraktion, die auch zum A.v.D. Grand Prix bereits seit Jahren gehört, ist die Präsenz von Skoda.de. In Zusammenarbeit mit dem tschechischen Stammhaus, mit dem Skoda Museum und speziell mit dem Skoda-Oldtimerclub.de kann Skoda Fahrzeuge aus seiner Geschichte dem breitem Publikum zeigen. Die ältesten Fahrzeuge waren zwei sportlicher Populars, zusammen mit einer riesigen repräsentativen Limousine Superb und dem seltenen und sündhaft teuren Popular Monte Carlo, den der Chef von MILOTEC, einer Tunnig und Zuliefererfirma aus Wiesbaden zum Nürburgring brachte.
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Unter den Nachkriegsautos konnte man Spartak, Oktavia, Felicia und etliche renntaugliche MB 1000 und S 100 bis RS 130 bewundern. Außerordentlich wertvoll war ein 1100 OHC. Behutsam und doch schnell gefahren vom Chef der Skoda-Renovationswerkstat in Mlada Boleslav. Nach Worten von Hr. Velebny fährt das Auto aus den Fünfzigern immer noch an die 200 km/h.
Ein weiteres Unikat im Skoda-Tross war das originale Auto des Altmeisters Haugland und nicht zu vergessen der nur einmal gebaute Skoda 440 Spartak Polytex. Dieses Auto mit GFK-Karosserie wurde zur Erprobung neuer Technologien 1956 gebaut. Als „zu amerikanisch“ wurde das Projekt bald fallen gelassen. Pavel Kalina, tschechischer Skoda-Sammler, stöberte das verschollene und fast vergessen Auto auf und dieses Auto ist ein Blickfang jeder Oldtimer-Veranstaltung.
Die Organisation des Skoda-Auftrittes hatte der Sport- und Rennleiter bei Skoda Deutschland und selber Rennfahrer, Andreas Leue inne. Es gelang ihm auch den sechsfachen Rallye-Weltmeister Mathias Kahle zu gewinnen, der dann bei der Demonstrationsfahrt dabei war. Übrigens, Kahle gewann einen Tag zuvor das Rennen in seiner Kategorie.
Freitag und Samstag war das Wetter dem herausragenden Anlass nicht entsprechend. Abwechselnd nieselte es und schüttete. Die Sonne verbesserte die Temperaturen und das Wochenende war neben dem sehens- und hörenswerten Ereignissen gerettet.
Text und Fotos: Dr. Georg W.Pollak, sc.